Prozess in Deutschland um vergiftete Pausenbrote
Das Wichtigste in Kürze
- Ein deutscher Schlosser vergiftete über Jahre hinweg seine Mitarbeiter.
- Diese wurden schwer krank und einer davon liegt mit Hirnschäden im Wachkoma.
Ein Schlosser soll in Deutschland heimtückisch mehreren seiner Kollegen in einem Betrieb über Jahre Gift auf die Pausenbrote gestreut haben.
Im Beisein eines kranken Nebenklägers begann am Landgericht Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) am Donnerstag der Prozess um die vergifteten Brote. Zum Auftakt verlas die Staatsanwaltschaft ihre Anklage. Darin geht es um versuchten Mord sowie schwere und gefährliche Körperverletzung.
Der 57 Jahre alte Deutsche wollte nach Ansicht der Anklage seine Kollegen in dem Betrieb in Schloss Holte-Stuckenbrock beim körperlichen Verfall beobachten. Deren Tod habe er zumindest billigend in Kauf genommen.
Der Staatsanwalt schilderte, wie der Angeklagte von 2015 bis 2018 immer wieder Brotdosen aus den Taschen und Rucksäcken der Kollegen entwendet haben soll. Dann verstreute der Mann laut Anklage auf den Broten Pulver, darunter Bleiacetat und Quecksilber, und legte die Dosen zurück.
Als Folge wurden Kollegen schwer krank. Eines der Opfer liegt seit Jahren mit schweren Hirnschäden im Wachkoma, andere haben schwere Nierenschäden.
Der Angeklagte äussert sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Dem Staatsanwalt hörte er ohne sichtliche Regung zu. Der Prozess wird am 26. November fortgesetzt.