Prüfungsangst: 37 Studenten brechen Prüfung ab
Alle hatten dieselbe Idee: Ein Arzt-Zeugnis sollte die Studenten vor der Finanz-Prüfung retten. Dumm nur, kommt ihnen die Uni Hohenheim (Stuttgart) dahinter.
Das Wichtigste in Kürze
- 37 deutsche Studenten einer Uni haben ihre Prüfung mitten im Prozess abgebrochen.
- Als Entschuldigung zeigten alle ein Zeugnis vom selben Arzt.
- Die Uni kam den Studenten auf die Schliche und akzeptierte nur vier von 37 Zeugnissen.
Schräge Szenen an der Stuttgarter Universität Hohenheim: Aus dem Nichts stehen 37 Studenten mitten in der Finanz-Prüfung auf und verlassen den Saal. Keine Prüfungsabgabe, kein Mucks zum verwirrten Dozenten.
Noch am gleichen Tag landen 37 fast identische Arztzeugnisse im Posteingang der Uni, wie der «Spiegel» berichtet. Ihre Leiden: Schwindel, Sehstörungen und Übelkeit.
Dass das Mathe-lastige Fach Wirtschaft bisweilen Kopfschmerzen verursachen kann, ist verständlich. Bei diesem Ausmass werden die Uni-Verantworlichen jedoch stutzig und fordern Stellungnahmen.
Nur vier Zeugnisse akzeptiert
Es folgt die dicke Klatsche: 33 der 37 Erklärungen lehnt die Uni ab. Sie forscht sogar beim zuständigen Arzt nach. Schockierendes Ergebnis: Während drei Tagen in der Prüfungszeit hat der Arzt 103 Zeugnisse ausgestellt. Damit dürfte nach dieser Entdeckung in nächster Zeit Schluss sein.
Studiendekan Jörg Schiller vermutet dahinter die Angst vor den Mathe-Aufgaben. Zum «Spiegel» sagt er: «Einige haben Probleme mit der Mathematik. Für die Prüfung in Finanzwirtschaft sind diese Kenntnisse jedoch erforderlich.»