Puigdemont aus Gefängnis entlassen
Nach knapp zwei Wochen in einem deutschen Gefängnis ist der katalanische Separatistenführer Puigdemont gegen Auflagen wieder frei. Er verliess am Freitag die Justizvollzugsanstalt Neumünster. Ausgestanden ist der Fall damit aber noch lange nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der katalanische Separatist kommt unter Auflagen frei.
- Die Generalstaatsanwaltschaft von Schleswig-Holstein hat die sofortige Freilassung des Ex-Katalanenchefs angeordnet.
Der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont ist unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt worden. Er verliess am Freitag die Justizvollzugsanstalt Neumünster, darf Deutschland aber nicht verlassen.
Seit 25. März in Haft
Der ehemalige Regionalpräsident von Katalonien sitzt im Gefängnis von Neumünster in Gewahrsam, nachdem er am 25. März auf der Rückfahrt von einer Skandinavienreise an der Autobahn in Schleswig-Holstein festgenommen worden war (Nau berichtete). Grundlage ist ein Europäischer Haftbefehl.
📑 S’ha de mirar el futur amb esperança i optimisme, perquè hi tenim dret; tenim el dret que no ens robin el nostre futur. Hem de mantenir la posició i no recular en cap moment 👉 https://t.co/Y2DiH5Na3h#FreeCatalanPoliticalPrisoners 🎗 pic.twitter.com/JfzJWo84jC
— krls.eth / Carles Puigdemont (@KRLS) April 6, 2018
Auslieferungshaft und gleichzeitig Haftverschonung
Anhaltspunkte dafür, dass Puigdemont in Spanien der Gefahr politischer Verfolgung ausgesetzt sein könnte, seien nicht ersichtlich. Zu den Auflagen der Haftverschonung gehört unter anderem die Zahlung einer Sicherheit in Höhe von 75'000 Euro.
📷📟📰 @KRLS #Puigdemont, frei. Neben ihm, Rechtsanwalt Wolfgang Schomburg. #Neumünster #Katalonien #Spanien pic.twitter.com/N4GtbEBRTZ
— Gemma Terés Arilla (@GemmaTeres) April 6, 2018
Etwas anderes gelte für den Vorwurf der «Korruption» in Form der Untreue. Insoweit erweise sich die Auslieferung «nicht als von vornherein unzulässig», erklärte das OLG. Für diesen Punkt seien aber weitere Informationen nötig. Die spanischen Behörden werfen Puigdemont als damaligem Regionalpräsidenten Kataloniens vor, das verbotene Unabhängigkeitsreferendum habe 1,6 Millionen Euro öffentliche Gelder gekostet.