Putin plant auch keine Video-Rede beim G20-Gipfel
Der russiche Aussenminister Sergej Lawrow wird für Wladimir Putin an das G20-Gipfeltreffen nach Indien reisen. Der Präsident wird auch nicht digital teilnehmen.
Der russische Präsident Wladimir Putin wird beim G20-Gipfel in Neu Delhi an diesem Wochenende nach Kremlangaben auch nicht per Video teilnehmen. Aussenminister Segrej Lawrow werde für Moskau die komplette Arbeit während des Gipfels bestreiten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag.
Der Kreml hatte lange offen gelassen, ob Putin womöglich – wie zuletzt im August beim Brics-Gipfel (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) in Johannesburg – per Video als Redner teilnimmt. Er hatte dort mehrere Schalten absolviert.
Es laufe weiterhin eine «ziemlich angespannte Arbeit» des russischen Chefunterhändlers bei der Vorbereitung des Gipfels. Dem Vernehmen nach ist nicht sicher, ob es eine Abschlusserklärung der Gruppe führender Industrienationen und Schwellenländer geben wird. Die Abstimmung über die Dokumente laufe auf Ebene der Sherpa – also der Chefunterhändler – und Experten, sagte Peskow.
Putin könnte in Südafrika verhaftet werden
Wladimir Putin hatte am 25. August zunächst nur mitgeteilt, dass er nicht nach Indien komme. Der Sprecher des Präsidenten hatte danach gesagt, dass noch geklärt werde, ob Putin in einer anderen Form teilnehmen könne.
Der Kremlchef hatte jüngste Reiseabsagen damit begründet, dass seine Anwesenheit in der Heimat wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gebraucht werde. In Südafrika zumindest hätte Putin eine Festnahme befürchten müssen, weil gegen ihn ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichts wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine vorliegt.
Russische Wahlen finden auch in Ukraine statt
Putins Aufmerksamkeit dürfte aber an diesem Sonntag, während der Gipfel in Indien läuft, auch den Regionalwahlen in Russland gelten. Dabei wird auch in den völkerrechtswidrig besetzten Gebieten in der Ukraine gewählt. Weder die Ukraine noch die internationale Gemeinschaft erkennen die Wahlen im Kriegsgebiet an.