Recep Tayyip Erdogan

Putin spricht mit Erdogan über Eskalation in Idlib

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Russland,

Erdogan und Putin möchten nach einem gemeinsamen Gespräch eine weitere Zuspitzung der Situation im Nordwesten Syriens vermeiden.

Türkischer Präsident Erdogan
Erdogan hofft auf eine «Waffenruhe» oder andere Lösungen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Kämpfe im Nordwesten Syriens sind hundertausende Menschen auf der Flucht.
  • Erdogan und Putin wollen nach Massnahmen suchen, um eine weitere Zuspitzung zu vermeiden.

Hunderttausende Menschen sind wegen der Kämpfe in der Region Idlib im Nordwesten Syriens auf der Flucht. Die Türkei und Russland unterstützen dort unterschiedliche Seiten – nun wollen Erdogan und Putin eine weitere Zuspitzung vermeiden.

Bei dem Gespräch in Moskau wollen die Politiker dem Kreml zufolge nach Massnahmen suchen, damit sich die Situation nicht weiter zuspitzt. Erdogan hatte zuvor gesagt, dass er auf eine «Waffenruhe» oder andere Lösungen hoffe. Es werde «zweifelsohne ein schwieriges Treffen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben der Agentur Interfax. Ob ein Ausweg aus der Krise in Idlib gefunden werde, bleibe abzuwarten.

Konflikt in Syrien - Türkei
Ein türkischer Militär-Konvoi fährt eine Strasse in Idlib entlang. - dpa

Russland ist in dem seit 2011 andauernden Bürgerkrieg die Schutzmacht der syrischen Regierung. Die Türkei unterstützt in der Region Rebellen, darunter islamistische Gruppen. Ankara hatte 2018 mit Moskau ein Abkommen geschlossen, um in Idlib eine Deeskalationszone einzurichten, und hatte dort Beobachtungsposten eingerichtet.

Waffenruhe unterbrochen

Eigentlich gilt auch eine Waffenruhe. In den vergangenen Wochen war aber das syrische Militär mit russischer Unterstützung weiter in dem Gebiet vorgerückt. Die Türkei aber hatte zuletzt mehrfach syrische Regierungstruppen angegriffen. «Diese Situation beunruhigt den Kreml», sagte Putins Sprecher Peskow.

Hunderttausende Menschen sind wegen der Kämpfe auf der Flucht. Die Hilfsorganisationen kommen wegen der grossen Zahl an Vertriebenen in kurzer Zeit kaum noch hinterher, diese zu versorgen.

EU-Aussenbeauftragter Josep Borrell
Josep Borrell, EU-Aussenbeauftragter. - dpa

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell betonte am Mittwochabend die verheerende humanitäre Lage. Für die Menschenrechte sei es «eine der dramatischsten» Situationen «seit dem Weltkrieg», sagte der Spanier in Zagreb. Fast eine Million Menschen würden mitten im Winter in Richtung der Grenze zur Türkei gedrängt, die für sie jedoch verschlossen sei.

Erdogan fordert Unterstützung Europas

In den vergangenen Tagen hatte es zudem heftige Zusammenstösse türkischer Truppen mit dem syrischen Militär gegeben. Dabei waren innerhalb einer Woche mindestens 37 türkische Soldaten getötet worden. Seit Anfang Dezember sind es bereits mehr 50 gewesen.

Erdogan forderte auch die Unterstützung Europas für Bemühungen seines Landes um eine politische Lösung in Syrien. Nur so könne die Migrationskrise bewältigt werden, sagte Erdogan am Mittwoch in Ankara vor einem Treffen mit EU-Ratspräsident Charles Michel.

Der «Migrationsstrom» werde so lange anhalten, bis in Syrien eine neue Verfassung ausgearbeitet und freie Wahlen abgehalten werden könnten. «Wenn die Länder Europas die Probleme lösen wollen, müssen sie die politische und humanitäre Lösung, die die Türkei in Syrien zu realisieren versucht, unterstützen», sagte Erdogan. Er hoffe, dass die EU durch die aktuellen Entwicklungen die «Wahrheit» erkenne, fügte er hinzu. Details dazu, wie die Unterstützung aussehen könnte, nannte er nicht.

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