Nach zweieinhalb Jahren haben sich Serbiens Staatschef Vučić und der russische Präsident Wladimir Putin erstmals wieder telefonisch ausgetauscht.
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Der serbische Präsident Aleksandar Vučić telefonierte mit Wladimir Putin. - Keystone (Archivbild)

Nach langer Pause haben Serbiens Präsident Aleksandar Vučić und Russlands Staatschef Wladimir Putin wieder telefoniert. Anlass des Gesprächs war laut «Swissinfo» der 80. Jahrestag der Befreiung Belgrads durch die Rote Armee und jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg.

Dieser historische Hintergrund bot die Gelegenheit für einen erneuten Austausch zwischen den beiden Staatsoberhäuptern.

«N-tv.de» berichtet, dass Vučić das Telefonat als «freundschaftlich» bezeichnete. Der serbische Präsident nutzte die Gelegenheit, um Putin seine Position klarzumachen.

Austausch mit Putin über Energieversorgung

Ein zentrales Thema des Telefonats war die Energieversorgung Serbiens. Wie «Boerse.de» berichtet, habe sich Vučić dafür bedankt, dass Serbien weiterhin «billiges russisches Gas» bekommen werde.

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Das letzte Treffen der beiden Staatsoberhäupter liegt bereits drei Jahre zurück. - Keystone (Archivbild)

Dies unterstreicht die Wichtigkeit der energiepolitischen Zusammenarbeit für Serbien. Die wirtschaftlichen Vorteile dieser Kooperation sind offensichtlich.

Serbiens Position zu Russland

Trotz der Nähe zu Russland hat Belgrad den Krieg in der Ukraine offiziell verurteilt. Dennoch weigert sich Serbien, sich den westlichen Sanktionen gegen Moskau anzuschliessen.

Diese Haltung zeigt die komplexe geopolitische Situation des Balkanlandes. Einerseits verhandelt das Land über einen EU-Beitritt, andererseits ist es auf die Zuwendungen Russlands angewiesen.

Sollte Serbien der EU beitreten?

Die serbische Regierung versucht, einen Balanceakt zwischen Ost und West zu vollführen. Dies stellt eine diplomatische Herausforderung für das Land dar.

Die Verbindung der Länder war immer schon eng

Die enge Verbindung zwischen Serbien und Russland basiert auf mehreren historischen und kulturellen Faktoren. Beide Länder teilen ein slawisches und christlich-orthodoxes Erbe, das ihre Beziehungen seit Jahrhunderten prägt.

Russland fungierte im 19. Jahrhundert als Schutzmacht der orthodoxen Serben auf dem Balkan. Diese Rolle festigte die politischen Beziehungen zwischen den beiden Nationen.

Während der Russisch-Osmanischen Kriege und zu Beginn des Ersten Weltkriegs spielte die Allianz eine wichtige Rolle. In jüngerer Zeit hat Russland unter Wladimir Putin die Beziehungen zu Serbien wieder intensiviert.

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