In einem Enthüllungsvideo wird Putin beschuldigt, sich aus Schmiergeldern einen Riesenpalast gebaut zu haben. Gemäss Umfragen hat er an Zustimmung eingebüsst.
Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin muss an Zustimmung in der Bevölkerung einbüssen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kürzlich veröffentlichten Anhänger von Alexej Nawalny ein Enthüllungsvideo über Putin.
  • Darin wird er beschuldigt, sich aus Schmiergeldern einen Riesenpalast gebaut zu haben.
  • Laut Umfragen habe der russische Präsident nun an Zustimmung eingebüsst.
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach schweren Korruptionsvorwürfen seines inhaftierten Gegners Alexej Nawalny einer Umfrage zufolge an Zustimmung eingebüsst. Nawalnys Team hatte vor fast drei Wochen ein viel beachtetes Enthüllungsvideo veröffentlicht. In diesem wird Putin beschuldigt, sich aus Schmiergeldern einen Riesenpalast am Schwarzen Meer gebaut zu haben.

Bei 17 Prozent der Menschen, die den Inhalt dieses Films kennen, hat sich die Einstellung gegenüber Putin dadurch verschlechtert. Dies geht aus der am Montag veröffentlichten repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Lewada hervor.

Alexej Nawalny
Dieses vom Moskauer Gericht zur Verfügung gestellten Foto zeigt den russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny im Gerichtssaal. Der Kremlgegner Alexej Nawalny wird wie erwartet durch ein Moskauer Gerichtsurteil für Jahre politisch kalt gestellt. - dpa

Die Mehrheit der Menschen (77 Prozent) änderte ihr Bild vom Kremlchef durch den Clip demnach nicht. Der Umfrage zufolge hat mehr als jeder vierte Erwachsene das Video mit dem Titel «Ein Palast für Putin» geschaut.

Besonders hoch war der Anteil unter jungen Menschen. Weitere 42 Prozent haben den Film zwar selbst nicht gesehen, gaben aber an, mit dem Inhalt vertraut zu sein.

Putin und Kreml weisen Vorwürfe zurück

Das Video über das angebliche milliardenschwere «Zarenreich» hatte Ende Januar die Stimmung vor den russlandweiten regierungskritischen Protesten zusätzlich angeheizt. Putin und der Kreml haben die Vorwürfe als Unsinn zurückgewiesen.

Knapp zwei Wochen nach der Veröffentlichung meldete sich schliesslich der Milliardär Arkadi Rotenberg, ein Kindheitsfreund Putins, als «Begünstigter» des Anwesens. Einige Experten hatten dem Kreml vorgeworfen, die Menschen für dumm zu verkaufen.

17 Prozent schenken Kremlgegner Glauben

Fast 17 Prozent, die von Nawalnys Film zumindest gehört haben, schenken hingegen laut Umfrage der Version des Kremlgegners Glauben. Die Politologin Tatjana Stanowaja hielt das für einen grossen Erfolg für Nawalny, da dieser in der russischen Gesellschaft sehr unterschiedlich wahrgenommen werde.

Auf Telegram schrieb Stanowaja, der Kreml sei nun mit dem Problem konfrontiert, gleichzeitig Nawalny bekämpfen und seinen eigenen Ruf schützen zu müssen.

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