Putin weiht Kampfsportzentrum und Riesenrad ein
Zum Teilrückzug der eigenen Truppen im Osten der Ukraine hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin bislang nicht geäussert - stattdessen weihte er in der Hauptstadt Moskau ein Kampfsportzentrum und ein Riesenrad ein. In einem von Staatsmedien veröffentlichten Video ist unter anderem zu sehen, wie Putin gemeinsam mit Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Samstagnachmittag im Sportkomplex Luschniki steht und mit jungen Sportlern scherzt.
Ausserdem liess er sich anlässlich des 875. Geburtstags der Stadt Moskau per Videoübertragung zur Eröffnung eines Riesenrads zuschalten, das nun das grösste Europas sein soll. In sozialen Netzwerken zeigten sich mehrere Nutzer irritiert darüber, dass der Kremlchef sich an solch einem Tag Vergnügungsattraktionen widmete. So schrieb etwa der Politologe Abbas Galljamow auf Telegram, Putin riskiere, dass Leute nun denken: «Er pfeift darauf, dass dort unsere Jungs sterben.»
Ebenfalls am Samstagnachmittag gab Russlands Verteidigungsministerium den Rückzug von Truppen im Osten der Ukraine bekannt. Offiziell wurde der Abzug aus strategisch wichtigen Städten im Gebiet Charkiw mit einer strategischen Umgruppierung von Einheiten begründet. Viele Militärexperten gehen jedoch davon aus, dass die Russen mehr als ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn angesichts des massiven ukrainischen Vorstosses im Charkiwer Gebiet so stark unter Druck geraten sind, dass sie sich zur Flucht entschieden haben.