Queen im Zentrum des D Day in Portsmouth
Zum Gedenken an die Landung der Alliierten in der Normandie haben sich einige der mächtigsten Politiker im englischen Portsmouth versammelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Gedenkfeier zum D Day steht die Queen im Mittelpunkt.
- Grosse Persönlichkeiten wie Angela Merkel und Donald Trump nahmen an der Gedenkfeier teil.
Die grösste Landungsoperation der Militärgeschichte hatte entscheidende Bedeutung für den weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges.
An der Veranstaltung in der südenglischen Hafenstadt Portsmouth nahmen auch die britische Königin Elizabeth II., Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump teil. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die britische Premierministerin Theresa May und Thronfolger Prinz Charles zählten ebenfalls zu den Gästen.
Als einige der etwa 300 anwesenden Veteranen die Bühne betraten, brandete Beifall auf. Selbst die 93 Jahre alte Queen erhob sich mehrmals von ihrem Platz. Sie stach mit einem pinken Mantel und Hut zwischen den Staats- und Regierungschefs auf der Ehrentribüne heraus; die Königin liebt auffallende Farben.
In einer Ansprache lobte die Queen den Mut der Soldaten, die vor 75 Jahren an der Landung teilnahmen. Ihr Vater, König George VI., habe damals einen neuen Geist und eine unbezwingbare Entschlossenheit gefordert, sagte die Queen.
«Genau das haben viele mutige Männer in die Schlacht mitgebracht. Da das Schicksal der Welt von ihrem Erfolg abhing», betonte sie. Viele junge Leute seien aber nie von dort zurückgekehrt.
Anders als die meisten Teilnehmer hat sie eigene Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Während dieser Zeit machte Elizabeth eine Ausbildung zur Lastwagenfahrerin und -Mechanikerin in der Armee. Schon damals strotzte sie vor Pflichtbewusstsein.
Einen kurzen Moment der Ausgelassenheit erlaubte sie sich, als Deutschland kapitulierte: Die Menschen tanzten auf den Strassen Londons, Elizabeth mischte sich unerkannt unter die Feiernden. «Wir wurden von einer Welle der Freude und Erleichterung getragen», erinnerte sie sich einmal.
Merkel beim D Day
Merkel bezeichnete ihre eigene Teilnahme an dem Gedenken als «Geschenk der Geschichte». «Dass ich als Bundeskanzlerin heute dabei sein kann, und dass wir heute gemeinsam für den Frieden und die Freiheit eintreten. Das ist ein Geschenk der Geschichte, das es zu schützen und zu pflegen gilt», sagte Merkel vor Journalisten.
Die Sprecherin des Hauses, teilte mit, Trump und Merkel hätten die Situation in Libyen und die Lage in West-Afrika besprochen. Sie hätten sich darauf geeinigt, ihre Gespräche beim G20-Gipfel Ende des Monats im japanischen Osaka fortzusetzen. Bis zuletzt hatte es öffentlich Unklarheit gegeben, ob das Treffen in Portsmouth tatsächlich stattfinden würde.
Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung donnerten mehrere historische und moderne Militärflugzeuge über das Veranstaltungsgelände am Hafen von Portsmouth. Ein Kriegsschiff feuerte Salutschüsse ab. Rund 300 Veteranen sollten nach den Feierlichkeiten auf dem Seeweg in die Normandie gebracht werden. In Erinnerung an die gefährliche Reise, die die vielen Soldaten im Juni 1944 über den Ärmelkanal antraten.
Für Trump war es der dritte und letzte Tag seines Staatsbesuchs in Grossbritannien.
Am Dienstag hatte sich Trump mit der scheidenden Regierungschefin May getroffen.
Die 83 Jahre alte Joyce Stevenson aus Portsmouth freute sich, dass auch viele junge Menschen gekommen waren. «Wir Alte erinnern uns daran, aber es ist schön, dass so viele Leute da sind.» Für die Politiker auf der Ehrentribüne interessierte sie sich kaum.
«Es ist gut zu wissen, dass die Queen heute da ist», sagte sie. Respekt hat sie auch für Merkel, die sei mutig, dass sie gekommen sei.