Radioaktiver Abfall aus Deutschland kommt nicht nach Stadel ZH

Simon Binz
Simon Binz

Dielsdorf,

In der Region Nördlich Lägern in Stadel ZH soll laut Nagra in Zukunft radioaktiver Abfall gelagert werden. Das Endlager wird von Deutschland nicht genutzt.

radioaktiver abfall
Radioaktiver Abfall soll in Zukunft hier in Stadel ZH gelagert werden. - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Das Wichtigste in Kürze

  • Das geplante Tiefenlager in Nördlich Lägern will Deutschland nicht mitnutzen.
  • Für seinen Müll sei man selbst verantwortlich, sagte ein Sprecher vom Umweltministerium.
  • Derweil wird die Schweizer Entscheidung für Stadel ZH auf «Plausibilität» untersucht.

Ab dem Jahr 2050 soll in Nördlich Lägern der radioaktive Abfall der Schweiz gelagert werden. Durch die Lage nahe an der Deutschen Grenzen, wäre es auch möglich, dass unsere Nachbarn das Lager mitnutzen. Doch ein Sprecher des deutschen Bundesumweltministeriums stellte auf Nachfrage eines Journalisten klar, dass dies nicht der Fall sein werde.

Ein gemeinsames Endlager «mit europäischen Partnern» sei für Deutschland keine Option. Der Sprecher stellt klar: «Wir sind für unseren Müll verantwortlich.»

Ist Nördlich Lägern die richtige Entscheidung für das Tiefenlager?

Weiter wurde erwähnt, dass das Schweizer Endlager unweit der deutschen Grenze nicht auf deutsches Territorium übergehe. Lediglich die Oberflächenbauten würden bis auf zwei Kilometer an die deutsche Grenze heran reichen.

Radioaktiver Abfall in Stadel ZH nur zweite Wahl

Deutschland werde die Schweizer Entscheidung derart nahe bei der Grenze nun sehr genau «auf Plausibilität» überprüfen. Dies erklärte der Ministeriumssprecher laut dem «Spiegel» weiter.

Dies werde in einer Expertengruppe mit Schweizer als auch deutschen Experten geschehen. Wie lange die genannte Plausibilitätsprüfung dauern werde, könne noch nicht gesagt werden.

Radioaktivität
Radioaktiver Abfall. (Symbolbild) - Keystone

Der Sprecher betonte, dass Deutschland seit «vielen, vielen Jahren» mit der Schweiz in engem Austausch unserer Endlagersuche sei. Die Schweiz habe sich «klar dafür ausgesprochen», die Entscheidung für das Tiefenlager «wissenschaftlich, basiert, partizipativ und aufgrund geologischer Kriterien anzugehen.» Laut dem Sprecher sei dies auch so geschehen.

Die deutschen Gemeinden hatten zuvor mit Skepsis auf den von der Nagra gewählten Standort reagiert. Der Grund: Nördlich Lägern wurde 2015 zunächst als zweite Wahl zurückgestellt.

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