Die Raumfahrt kommt nach Ansicht des Chefs der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), Jan Wörner, glimpflich aus der Corona-Krise davon.
Esa Krise
Die Corona-Krise hat der Raumfahrt kaum geschadet. Die Präsenz im All ist sogar hilfreich in der Krise, etwa, wenn Esa-Satelliten wie Copernicus Sentinel-5P wie hier die Abnahme von Smog während des Lockdowns dokumentieren. (Archivbild). - sda - Keystone/EPA ESA/ESA HANDOUT

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Esa-Chef sieht die Raumfahrt mit einem «hellblauen Auge» der Krise davonkommen.
  • Die Esa werde sicherlich nicht das grösste Problem der Krise sein, so Wörner.
  • Der Raumfahrtbetrieb sei schon wieder vollständig aufgenommen worden.
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Die Raumfahrt kommt nach Ansicht des Chefs der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), Jan Wörner, glimpflich aus der Corona-Krise davon. «Bisher kann man sagen, wird die Raumfahrt wohl mit einem blauen Auge oder hellblauen Auge durchkommen». «Wir werden sicherlich nicht das grösste Problem der Krise sein», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir haben den gesamten Raumflugbetrieb als solches wieder aufgenommen. Es gibt keinen Satelliten, der jetzt ohne uns rumfliegen muss. Das ist schon mal wichtig», so Wörner. Er schätzt, dass die Krise die Raumfahrt bisher um etwa einen Monat zurückgeworfen hat.

Esa hat immer einen kleinen Puffer

«Wir haben ja immer ein bisschen Puffer, es ist nicht dramatisch.» Es hätten sich ein paar Starts verschoben - vor allem weil der Weltraumbahnhof in Kourou für einige Zeit geschlossen war. Auch der Start einer weiteren Mission des europäisch-russischen Weltraumprojekts ExoMars war zuletzt um zwei Jahre verschoben worden.

Dies lag aber Wörner zufolge weniger an Corona als an anderen Problemen. Auch der Start der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 dürfte sich auf Anfang 2021 verschieben. Das sei aber keine Katastrophe, so der Esa-Chef.

kasachstan esa
Das Soyuz MS-13 Raumschiff landet in Kasachstan. - Keystone

Die Raumfahrt habe in der Krise auch Positives beitragen können, sagte Wörner. So konnte etwa mit 3D-Technologie ein Gesichtsschutz, ein sogenanntes Face Shield, hergestellt werden.

Das kann man machen. Aber das ist natürlich im Vergleich zu einer industriellen Herstellung von Produkten überhaupt nicht vergleichbar. Das, was da erreicht werden kann in Tagen, das macht eine entsprechende Industrie in Minuten.»

Luftverschmutzung in grossen Städten ist zurückgegangen

Besonders eindrucksvoll waren während der Krise auch Satellitenbilder von Copernicus Sentinel-5. Sie zeigten einen Rückgang der Luftverschmutzung in grossen Städten wie Rom oder Paris.

«Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert», so Wörner. «Die Esa konnte zeigen, dass die Luft sauberer ist. Schönes Ergebnis. Aber gleichzeitig muss man natürlich klar sagen, dass der Preis für saubere Luft ganz einfach war, dass die Wirtschaft, darniederliegt.»

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