Raumfahrt-Pionier Pascal Jaussi steht wegen mutmasslicher Irreführung der Rechtspflege vor Gericht.
zürcher gericht
Der Gründer von Swiss Space Systems, Pascal Jaussi, steht wegen Irreführung der Justiz und Inszenierung eines Brandschlags 2016 vor Gericht. (Symbolbild) - keystone

Der Gründer des Raumfahrt-Unternehmens Swiss Space Systems, Pascal Jaussi, muss sich wegen Irreführung der Rechtspflege vor Gericht verantworten. Die Freiburger Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, einen Brandschlag gegen ihn im August 2016 inszeniert zu haben. Sie hat Anklage vor dem Strafgericht des Broyebezirks erhoben, wie sie am Dienstag mitteilte.

Der Beschuldigte habe während der gesamten Untersuchung daran festgehalten, Opfer eines Angriffs geworden zu sein. Laut Staatsanwaltschaft bestreitet er auch die weiteren ihm vorgeworfene Straftaten. Angeklagt ist er unter anderem auch wegen vorsätzlicher Brandstiftung, Erschleichung einer falschen Beurkundung, Betrug, Veruntreuung und Urkundenfälschung.

Vorfall in den Medien

Ende August 2016 war er mit Brandverletzungen im Gesicht, am Brustkorb und am Hals in einem Wald bei Aumont FR aufgefunden worden. Er hatte angegeben, dass ihn Unbekannte gezwungen hätten, mit dem eigenen Auto in einen Wald zu fahren. Dort seien er und das Auto mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt worden.

Jaussi verbrachte anderthalb Wochen im Spital. In den Westschweizer Medien gab er Interviews zum Vorfall. Den Angriff stellte er in einen Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Raumfahrt-Unternehmer.

Untersuchung deckt weitere Straftaten auf

Das Unternehmen Swiss Space Systems wollte Parabelflüge zum Erleben der Schwerelosigkeit anbieten. Zudem wollte es mit einem Shuttle Mini-Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen. Das Start-up wurde jedoch in Konkurs geschickt, noch bevor die ersten Flüge stattfinden konnten.

Im Zuge der mehrjährigen Untersuchung seien auch Straftaten bei der Gründung und Verwaltung der Gesellschaft aufgedeckt worden, teilte die Freiburger Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Die lange Untersuchungsdauer erklärte sie mit der hohen Komplexität des Falls. So seien Rechtshilfeersuchen in acht Ländern gestellt und Tausende von Transaktionen auf Bankkonten analysiert worden.

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