Rechtsextremer in Odessa auf offener Strasse erschossen

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Ukraine,

Ein rechtsextremer Aktivist wurde auf offener Strasse in Odessa ermordet. Ein 46-jähriger Deserteur ist festgenommen worden.

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In Odessa wurde ein rechtsextremer Aktivist auf offener Strasse erschossen. (Archivbild) - keystone

In der südukrainischen Hafenstadt Odessa ist ein rechtsextremer Aktivist auf offener Strasse erschossen worden. «Gerade hat Innenminister Ihor Klymenko mir über die Festnahme eines Verdächtigen der Ermordung von Demjan Hanul Bericht erstattet.» Dies schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram.

Er habe den Innenminister, den Chef des Geheimdienstes SBU und den geschäftsführenden Generalstaatsanwalt angewiesen, alle notwendigen Kräfte und Mittel für die Feststellung aller Einzelheiten einzusetzen.

Mögliche Beteiligung russischer Geheimdienste?

Festgenommen wurde Polizeiangaben zufolge «nach weniger als fünf Stunden» ein 46-jähriger Deserteur. «Wir schliessen nicht aus, dass dieses Verbrechen im Auftrag russischer Geheimdienste erfolgte», sagte Polizeichef Iwan Wyhiwskyj Journalisten in Odessa. Doch würden alle Motive im Verlaufe der Ermittlungen festgestellt.

Ein in sozialen Medien kursierendes Video einer Überwachungskamera zeigt, wie der Mörder den angeschossenen und auf dem Boden liegenden Hanul mit einem Kontrollschuss in den Kopf tötete. Passanten beachteten die Tat kaum.

Hanul erlangte nach dem prowestlichen Umsturz eine gewisse Bekanntheit, als er unter anderem die prorussischen Opfer des Brandes im Gewerkschaftshaus in Odessa vom Mai 2014 an einem Jahrestag verhöhnte.

Umstrittene Figur: Demjan Hanul

Damals wurden bei Strassenschlachten zwischen ukrainischen Nationalisten und moskautreuen Demonstranten in und um das Gewerkschaftsgebäude in der Hafenstadt mehrere Dutzend Menschen, hauptsächlich Regierungsgegner, getötet.

Nach dem russischen Einmarsch von 2022 unterstützte Hanul Massnahmen zur Zwangsmobilisierung von Männern und fiel durch Angriffe auf russischsprachige Bewohner Odessas und den Kampf gegen Denkmäler aus sowjetischer und russischer Zeit auf.

Es wurden jedoch auch Vorwürfe der Schutzgelderpressung und der Unterschlagung von Spendengeldern für die ukrainische Armee erhoben. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Moskau begann den Krieg auch unter dem Vorwand des Schutzes von russischsprachigen Ukrainern.

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