Reinhold Messner: Bergsteigen wird gefährlicher
Gemäss Reinhold Messner werde das Bergsteigen immer gefährlicher. Dies liege nicht nur am Klimawandel, sondern auch am Risikoverhalten der Bergsteiger.
Das Wichtigste in Kürze
- Reinhold Messner glaubt: Nicht nur der Klimawandel mache das Bergsteigen gefährlicher.
- Der ehemalige Extrembergsteiger sieht auch ein verändertes Risikoverhalten der Menschen.
- Berge würden vielfach nur noch als Attrappe gesehen und als Sportgerät missbraucht.
Der ehemalige Extrem-Bergsteiger Reinhold Messner (78) ist der Meinung, dass das Bergsteigen immer gefährlicher werde. Als Grund dafür sieht Messner einerseits den Klimawandel.
«Das Bergsteigen, vor allem in der Höhe, wird durch die globale Erwärmung gefährlicher.» Das Eis schmilze, was zu mehr Eisabbrüchen führe. Ausserdem werde auch der Fels zunehmend bröckliger. Dies sagte der ehemalige Extremsportler gegenüber der Mediengruppe Bayern.
Reinhold Messner: Verändertes Risikoverhalten
Doch auch die Einstellung gegenüber dem Bergsteigen habe sich grundlegend verändert: «Der Berg wird vielfach nur als Attrappe gesehen. Die meisten Kletterer heute gehen in die Kletterhalle, und das ist auch gut so. Nur haben sie dort noch nichts über den Berg gelernt.» So verkommt die bedrohliche Natur zum Sportgerät, das dazu manipuliert wird, ausserordentliche Sensationen hervorzurufen.
Sie müssten erst eine Reihe von Jahren leichtere Touren klettern. Man müsse sich ganz langsam herantasten, um zu begreifen, was ein Berg ist. «Ein Berg ist chaotisch, ein Berg ist viel grösser, als wir ihn auf der Postkarte sehen», warnte Reinhold Messner.
«Und beim Wettersturz wird ein Berg relativ schnell unendlich gross. Man kommt nicht mehr herunter». So der 78-jährige Italiener, der als erster Mensch alle Achttausender der Welt bestiegen hatte.
«Wenn man nicht gelernt hat, sich vor der Kälte zu schützen, ist der Tod die Folge.» Man habe nie ausgelernt, «auch nicht, wenn man 80 Jahre alt ist und ein Leben lang auf Berge gestiegen ist».