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Retter machen sich in Chat über Unterwäsche von toten Frauen lustig

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Grossbritannien,

Grausige Vorwürfe in England: Mehrere Feuerwehrmänner sollen Fotos von weiblichen Autounfallopfern aufgenommen und in Gruppenchats geteilt haben.

Feuerwehr
Feuerwehrmänner bei einem Verkehrsunfall in Südengland im Jahr 2013. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Südengland haben Feuerwehrmänner bei Autounfällen getötete Frauen fotografiert.
  • Danach haben sie die Fotos in einen Gruppenchat geschickt und sich darüber lustig gemacht.
  • Gleichzeitig werfen mehrere Feuerwehrfrauen Mitarbeitern sexuelle Belästigung vor.

«Da gibt es explizite Bilder, Fotos von Unfällen. Manchmal sieht man sogar die Leichen der Verkehrsopfer.» So beschreibt eine englische Feuerwehrfrau die Gruppenchats einiger ihrer Mitarbeiter.

Besonders grausig: «Ich habe gesehen, wie einige Kommentare über die Unterwäsche machen, die Frauen während des Unfalls trugen.» Das sagt eine Whistleblowerin gegenüber dem britischen Sender «ITV News».

«Wenn man nach der Arbeit solche Dinge miteinander bespricht, ist man nicht aus den richtigen Gründen im Job. Ich glaube, sie sind nur machthungrig.»

«Eine Leiche zu bergen, sollte dich innerlich zerreissen», so die Feuerwehrfrau weiter. «Es sollte dich nicht dazu anstiften, Fotos davon zu machen, damit du später Witze reissen kannst.» Das seien schliesslich geliebte Angehörige von jemandem.

Feuerwehrmänner sollen Kolleginnen belästigt haben

Doch die makabren Gruppenchats sind nicht alles. Zahlreiche Feuerwehrfrauen werfen ihren Kollegen sexuelle Belästigung vor. Eine Mitarbeiterin zum Beispiel sagt, ein Arbeitskollege habe während eines Einsatzes versucht, sie zu küssen.

Er habe gesagt, wenn sie sich beeilten, könne sie ihm noch sexuelle Gefälligkeiten erweisen, ehe die anderen zurückkämen. Wolle sie im Job weiterkommen, würde sie das ebenfalls sexuelle Gefälligkeiten kosten, so die Feuerwehrfrau.

Ähnliches berichtet auch eine andere Frau. Ihr habe ein Mitarbeiter Nacktfotos geschickt. Sie habe sich deshalb entschieden, nicht für die Feuerwehr zu arbeiten.

Die Whatsapp-Chats und Belästigungsvorfälle seien laut den Frauen gemeldet worden. Das hatte bislang aber keine Konsequenzen – die Betroffenen seien immer noch bei der Feuerwehr tätig.

Gegenüber dem Sender sagte die Feuerwehr von Dorset und Wiltshire, sie habe inzwischen die Polizei einbezogen. Die Vorwürfe wurden als «tief beunruhigend» bezeichnet. Man habe eine unabhängige Untersuchung eingeleitet.

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