Rettungsschiff «Alan Kurdi» bringt 125 Bootsmigranten nach Sardinien
Das deutsche Rettungsschiff brachte am Freitagabend 125 Migranten nach Sardinien. Parallel dazu kam es im Hafen zu Protesten gegen das Ausschiffen der Menschen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Rettungsschiff «Alan Kurdi» brachte 125 Migranten nach Sardinien.
- Die Menschen durften am Freitagabend von Bord gehen.
- Parallel zur Ankunft im Hafen gab es einen Protest gegen das Ausschiffen.
Das deutsche Rettungsschiff «Alan Kurdi» hat 125 Bootsmigranten in den Hafen der italienischen Stadt Olbia auf Sardinien gebracht. Das berichtete die deutsche Betreiberorganisation Sea-Eye am Freitag.
Am Abend hätten die Menschen, die im Mittelmeer aus Seenot geborgen worden waren, von Bord gehen dürfen. Dies sagte Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye. Zuvor hatte das italienische Innenministerium nach tagelangem Zögern die Genehmigung zum Einlaufen gegeben.
80 Prozent der Menschen sollten nach der Ankunft auf andere europäische Länder verteilt werden, hiess es in Rom. Die Bitte um schnelle Weiterfahrt nach Marseille habe Italien abgelehnt, erläuterte Isler.
Proteste gegen Ausschiffung der Menschen
Parallel zur Ankunft im Hafen gab es einen Protest gegen das Ausschiffen der Menschen. Dieser wurde angeführt von einem Politiker der rechten Lega von Matteo Salvini.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Adnkronos stoppte die Polizei die meisten Teilnehmer der Gruppe. Nur ein Regionalrat und der Lega-Parlamentarier Eugenio Zoffili aus Rom seien auf den Pier gelassen worden. Zoffili protestierte von dort in einem Facebook-Video. Er sprach davon, dass Sardinien als Urlaubsinsel keine Probleme mit «illegalen Einwanderern» haben dürfe.
Die Seenotrettung im Mittelmeer vor Libyen und Tunesien ist ein umstrittenes Thema. Italien und Malta lassen gerettete Migranten oft Tage oder Wochen auf Schiffen ausharren. Dies, weil ihnen die Einfahrt in einen Hafen nicht erlaubt wird.
Die italienische Hilfsorganisation Mediterranea Saving Humans warf den Behörden am Freitag vor, sie würden ihr Schiff «Mare Jonio» blockieren. Zwei Crewmitgliedern werde der Zugang verweigert, hiess es.