Rom bekämpft Möwen-Plage jetzt mit Drohne
Rom hat mit einer Möwenplage zu kämpfen. Jetzt setzt die italienische Hauptstadt eine Drohne ein, um die Tiere fernzuhalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Experte hat eine Drohne entwickelt, die Möwen mit Tönen und Lichtimpulsen vertreibt.
- Möwen greifen häufig Müllsäcke an, stehlen Essen von Restaurant- und Hotelterrassen.
- Rom zieht aufgrund des reichlichen Nahrungsangebots verschiedene Wildtiere an.
Die italienische Hauptstadt Rom ist mit einer Möwenplage konfrontiert. Mit ihren kräftigen Schnäbeln und langen Krallen verschrecken sie Touristen und Einheimische. Das Problem ist inzwischen so akut, dass ungewöhnliche Mittel entwickelt werden, um die Möwen zu verjagen.
Andrea Lunerti ist einer der bekanntesten Experten im Umgang mit Greifvögeln, Schlangen, Wildschweinen und Hirschen. Er hat eine Drohne entwickelt, die Möwen von Terrassen und Balkonen fernhält.
Wenn ein Gast eines Hotels oder eines Restaurants zum Buffet geht, stürzen sich die Vögel auf den Teller. Sie nehmen den Imbiss gerne mit. Oft hacken sie auf Müllsäcke ein, die sie im Zentrum finden, und holen sich Essensreste. Allein in der vergangenen Woche wurden in Rom 30 Fälle von Möwen gemeldet, die Hunde oder auch Kinder angegriffen haben.
Die von Lunerti mit einem Piloten entwickelte Drohne gibt Töne und Lichtimpulse ab, die die Möwen verschrecken. Das kleine Gerät ist sehr wendig und kann auch in engeren Räumen fliegen. Es wird von einem Piloten mit Helm gesteuert.
Drohne bringt erste Erfolge
Aus Angst vor den Geräuschen der Drohne entfernen sich die Vögel und verzichten, an dem Ort ihre Nester zu bauen. Sie kehren dann nicht mehr zurück, weil sie diesen Ort als unsicher betrachten.
«Die Drohne hat einen Propeller aus Gummi, der niemandem schadet. Wir befinden uns noch in der Testphase, aber die Resultate im Kampf gegen Möwen sind ermutigend», berichtet Lunerti. Eine Grossstadt sei für Wildtiere wegen der grossen Menge an Futter besonders attraktiv, erzählte der Experte.
So verlassen sie die Wälder, um in Roms Aussenrandbezirke zu ziehen, wo sie im Müll herumstöbern können und Nahrung finden. Das gilt für Wildschweine, Füchse, aber auch für Möwen.