Steht Rotlichtviertel in Amsterdam vor dem Aus?
Das Rotlichtviertel gehört zu Amsterdam wie die Grachten und die Coffee-Shops. Doch das Viertel ist der Politik ein Dorn im Auge.
Das Wichtigste in Kürze
- Organisierte Kriminalität und illegale Prostitution ziehen das Rotlichtviertel in Mitleid.
- Die Bürgermeisterin von Amsterdam denkt nun über einen Umzug der Prostitution nach.
- 90 Prozent der Prostituierten wollen aber im Rotlichtviertel bleiben.
Es gehört zu den Markenzeichen der niederländischen Hauptstadt: Das berühmte Rotlichtviertel in Amsterdam. Doch seit Jahren hat das verruchte Viertel mit organisierter Kriminalität und illegaler Prostitution zu kämpfen.
Für die Bürgermeisterin Femke Halsema ist die Situation «inakzeptabel». Auch die ganzen Schaulustigen, welche die Frauen fotografieren und auslachen, sind ihr ein Dorn im Auge. So schliesst sie ein Ende des Milieus nicht aus. Zur Zeitung «Het Parool» sagt sie: «Wir müssen es wagen, über ein Rotlichtviertel ohne Prostitution nachzudenken.
Sie könne sich demnach vorstellen, die Prostitution an einen anderen Ort zu verbannen, sieht aber ein: «Prostitution ist ein historisches Phänomen in der Innenstadt. Es braucht Zeit und Geld, um etwas dagegen zu unternehmen.» Halsema ist dafür aber auf die Unterstützung ihrer Kollegen im Rat angewiesen. Man müsse einen Konsens finden, betont sie.
Bei den Prostituierten selbst sorgt die Ankündigung für Unmut. So möchten laut einer Befragung der Organisation «Red Light United» 90 Prozent der Prostituierten weiterhin im Rotlichtviertel arbeiten.