Rügen (D): Blauzahn-Münzschatz entdeckt

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Deutschland,

In einem Acker auf der Ostseeinsel Rügen (D) sind Archäologen auf einen wertvollen Silberschatz aus dem späten 10. Jahrhundert und damit aus der Umbruchsphase von der Wikingerzeit zum Christentum gestossen.

Ein Ohrring aus Silberblechkapseln mit Fadengranulation (slawische oder skandinavische Werkstatt).
Ein Ohrring aus Silberblechkapseln mit Fadengranulation (slawische oder skandinavische Werkstatt). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der insel Rügen (D) haben Forscher einen wertvollen Silberschatz entdeckt.
  • Dazu gehören Hals- und Armreife, Perlen, Fibeln, zerhackte Ringe und Münzen.

Auf einer Fläche von etwa 400 Quadratmetern nahe der Ortschaft Schaprode bargen sie am Wochenende Hals- und Armreife, Perlen, Fibeln, einen Thorshammer, zerhackten Ringschmuck sowie etwa 500 bis 600 teilweise zerhackte Münzen, von denen mehr als 100 Münzen der Regentschaft des legendären Dänenkönigs Harald Blauzahn (910-987) zugeordnet werden können.

«Dieser Schatz ist der grösste Einzelfund von Blauzahn-Münzen im südlichen Ostseeraum und damit von herausragender Bedeutung», sagte der Archäologe und Grabungsleiter Michael Schirren vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege der Deutschen Presse-Agentur.

Bereits in den Jahren 1872 und 1874 wurde nur wenige Kilometer entfernt auf der Insel Hiddensee der berühmte Hiddenseer Goldschmuck entdeckt, der dem Dänenkönig beziehungsweise seinem engen Umfeld zugeschrieben wird. Der als Wikinger geborene Blauzahn gilt als Begründer des dänischen Reiches, indem er das Land einte, das Christentum einführte und Reformen durchsetzte.

Der umstrittene Herrscher war historischen Quellen zufolge nach der verlorenen Ostseeschlacht gegen seinen Sohn Sven Gabelbart (965-1014) im Jahr 986 nach Pommern geflohen, wo er ein Jahr später auf der Jomsburg (wohl beim heutigen Wolin/Swinemünde) starb.

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