Rügen (D): Darf Bub (13) den Wikinger-Schatz von Harald Blauzahn (910-987) behalten?
Es ist der Fund seines Lebens: Der 13-jährige Luca hat auf Rügen (D) einen Silberschatz entdeckt. Darf er ihn nun etwa behalten?
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 13-Jähriger hat den Fund seines Lebens auf der Ostseeinsel Rügen gemacht.
- 1,5 Kilogramm 99prozentiges Silber haben Archäologen daraufhin ausgehoben.
- Der Bub darf den Schatz derweil aber doch nicht behalten, der Fund gehört dem Land.
Luca M. (13) ist ganz aus dem Häuschen, wenn er den Moment beschreibt, in dem er den Fund seines Lebens gemacht hat. Mit einem Hobby-Archäologen-Verein war er auf einem Acker auf der Insel Rügen (D) unterwegs, als ihre Metalldetektoren plötzlich Alarm schlugen.
Als er das erste Metallstück in den Händen gehalten habe, habe er noch gedacht, es sei eh nichts wert, berichtet er gegenüber der «Bild». Einer seiner Begleiter habe dann zuerst den Dreck weggeputzt und festgestellt, dass es sich um eine antike Münze handelte.
Die Gruppe habe daraufhin das Landesamt für Denkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Auf einer Fläche von etwa 400 Quadratmetern bargen Archäologen anschliessend 1,5 Kilogramm Hals- und Armreife, Perlen, Fibeln, einen Thorshammer, zerhackten Ringschmuck, sowie etwa 500 bis 600 teilweise zerhackte Münzen, von denen mehr als 100 Münzen der Regentschaft des legendären Dänenkönigs Harald Blauzahn (910-987) zugeordnet werden können.
Behalten darf Luca den Silberschatz wohl aber doch nicht. Landesarchäologe Detlef Jantzen sagt zur «Bild»: «Ein Fund mit herausragendem wissenschaftlichen Wert gehört dem Land, in dem er gefunden wurde.» Der Schatz lagere jetzt bei 18 bis 20 Grad und 30 Prozent Luftfeuchtigkeit hinter doppelt isolierten Wänden. So soll alles konserviert werden.