Ruhigere Nacht in Barcelona nach Gewalteskalation am Vortag
In Barcelona haben am Samstag den sechsten Tag in Folge katalanische Separatisten gegen die Verurteilung führender Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung demonstriert.
Das Wichtigste in Kürze
- Proteste auch in anderen spanischen Städten.
Nach Polizeiangaben versammelten sich auf dem zentralen Platz Urquinaona rund 6000 Menschen. Im Vergleich zum Vortag blieb es vergleichsweise ruhig.
Die Demonstranten folgten einem Aufruf linksradikaler Separatisten. Sie protestierten gegen «polizeiliche Repression» und skandierten: «Besatzungseinheiten raus!» Um erneute Gewalt zu verhindern, formten dutzende Unabhängigkeitsbefürworter eine Menschenkette zwischen den Demonstranten und der Polizei.
Dennoch gelang es gewaltbereiten Demonstranten, städtisches Eigentum in Brand zu setzen und Barrikaden zu errichten, insbesondere auf der berühmten Touristenmeile Las Ramblas. Anschliessend wurden sie von Polizisten auseinandergetrieben.
Proteste gab es auch in San Sebastián sowie in Madrid. In der Hauptstadt gab es Zusammenstösse zwischen Demonstranten und der Polizei. Nach Angaben der Rettungskräfte wurden 26 Menschen verletzt.
In Katalonien war die Gewalt am Freitagabend eskaliert. Bei den Ausschreitungen in der Nacht zum Samstag wurden mindestens 182 Menschen verletzt. Auslöser der Proteste war die Verurteilung von neun Anführern der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung. Spaniens Oberster Gerichtshof hatte am Montag Haftstrafen von bis zu 13 Jahren gegen prominente Politiker der Bewegung verhängt.