Rund 100 Festnahmen bei Rentnerprotesten in Belarus

Keystone-SDA
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Weissrussland,

Über 100 Demonstranten wurden am Montag bei Protesten gegen Lukaschenko festgenommen. Die älteste verhaftete Person soll demnach 82 oder 83 Jahre alt sein.

Proteste in Belarus
Demonstranten mit Mund-Nasen-Schutz tragen bei einer Kundgebung, auf der sie den Rücktritt von Machthaber Lukaschenko fordern, Fahnen in den Farben der früheren belarussischen Nationalflagge. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Protesten gegen Lukaschenko wurden zahlreiche Demonstranten festgenommen.
  • Am Montagabend veröffentlichte das Zentrum Wesna über 100 Namen.
  • Bereits am Vortag waren 271 Menschen in Gefängnisse gekommen.

Bei den traditionellen Rentnerprotesten gegen Machthaber Alexander Lukaschenko sind in der belarussischen Hauptstadt Minsk Menschenrechtlern zufolge zahlreiche Demonstranten festgenommen worden.

Das Zentrum Wesna veröffentlichte am Montagabend mehr als 100 Namen. Der älteste Festgenommene ist demnach Jahrgang 1937, also 82 oder 83 Jahre alt. Am Vortag waren dem Innenministerium zufolge 271 Menschen in Gefängnisse gekommen, weil sie an nicht genehmigten Kundgebungen teilgenommen hätten.

Proteste dauern seit Monaten an

Belarus steckt seit der umstrittenen Präsidentenwahl am 9. August in einer schweren innenpolitischen Krise. Lukaschenko hatte sich nach 26 Jahren an der Macht mit 80,1 Prozent der Stimmen für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen.

Lukaschenko
Die Demonstranten protestieren gegen Alexander Lukashenko - Keystone

Die EU erkennt ihn nicht mehr als Präsidenten an. Für die Opposition ist Swetlana Tichanowskaja die wahre Siegerin. Die 38-Jährige war nach der Abstimmung ins EU-Land Litauen geflohen.

Tichanowskaja war am Montag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin empfangen worden. Steinmeier stellte sich anschliessend hinter die Demonstrierenden: «Mutig fordern die Menschen in Belarus seit Monaten freie und faire Wahlen und ein Ende staatlicher Gewalt und Repression.» Er fügte an: «Sie brauchen und sie verdienen unsere Aufmerksamkeit, Hilfe und Unterstützung.»

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