Die russische Gruppe «APT28» führt Hackerangriffe auf Ministerien in ganz Europa aus. Hinter der mysteriösen Gruppe sollen auch staatliche Behörden stecken.
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Cyberspione haben sich erfolgreich in das Aussen- und das Verteidigungsministerium gehackt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Cyberspione einer russischen Gruppe hacken Ministerien in ganz Europa.
  • Unter anderem ist das deutsche Aussen-und Verteidigungsministerium von Hackerangriffen betroffen.
  • Vermutet wird, dass hinter der Gruppe staatliche Behörden stecken.
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Der Hackerangriff auf das Datennetzwerk des Bundes könnte Teil eines noch weitaus grösseren organisierten Spionageangriffs auf EU-Staaten sein. Das berichtete die «Welt» (Donnerstag) unter Berufung auf den Sicherheitsexperten Benjamin Read von der US-Sicherheitsfirma FireEye.

«Wir beobachten seit einigen Monaten, dass (die russische Gruppe) APT28 gezielt Aussen- und Verteidigungsministerien in der Europäischen Union angreift und versucht, sich Zugang zu geschützten Systemen zu verschaffen», erklärte Read. «Diese Erkenntnis haben wir aus sogenannten Spearphishing-Mails gewonnen, die unsere Sicherheitssysteme in den vergangenen Monaten bei diversen EU-Regierungen entdeckt haben.»

Cyberspione der russischen Gruppe «APT28» hätten erfolgreich das deutsche Aussen- und das Verteidigungsministerium angegriffen, hiess es in Sicherheitskreisen. Es sei Schadsoftware eingeschleust worden, die Angreifer hätten auch Daten erbeutet.

Mitwirken staatlicher Behörden

Read sagte, «APT28» sei eindeutig keine gewöhnliche Gruppe krimineller Hacker, die auf finanzielle Gewinne aus sei. «Die Auswahl der Ziele, die verwendeten Methoden, das jahrelange Durchhaltevermögen - allesamt klare Indizien für das Mitwirken staatlicher Behörden sowie die Finanzierung durch einen Staat. Welcher Geheimdienst genau hinter APT28 steckt, ist noch nicht aufgeklärt - doch die Beteiligung russischer Behörden gilt uns als sicher», sagte er.

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