Russische Schulen werden immer mehr militarisiert
Die Schulen Russlands werden weitgehend militarsiert. Schüler tragen Uniformen und kommen in Kontakt mit Waffen. Der Kreml steckt dahinter.
Das Wichtigste in Kürze
- In Schulen und Kindergärten in Russland tragen Kinder bereits Uniformen.
- Laut CNN wird der Lehrplan zur Verteidigung des Mutterlandes umgestaltet.
- Ältere Schüler werden bereits mit Waffen in Kontakt gebracht.
In Russland verwandeln sich die Schulen in militärische Trainingslager. Schon im Kindergarten tragen Kinder Uniformen und üben das Marschieren. Ältere Schüler lernen, wie man Schützengräben gräbt, Granaten wirft und mit echter Munition schiesst.
Überall im Land wird der Dienst in den Streitkräften verherrlicht, es werden freiwillige Kompanien aus Teenagern gebildet. Der nationale Lehrplan wird umgestaltet, um die Verteidigung Russlands hervorzuheben, berichtet CNN.
Militarisierung der Bildung
Die Militarisierung öffentlicher Schulen hat in Russland seit der Invasion in der Ukraine zugenommen. Hinter dieser Taktik steckt die russische Regierung.
Bildungsminister Sergei Kravtsov sagte kürzlich: Es gebe jetzt etwa 10'000 sogenannte militär-patriotische Clubs in russischen Schulen und Hochschulen. Und eine Viertelmillion Menschen nehmen an ihrer Arbeit teil.
Neue Kurse für Sicherheit und Verteidigung
Im August unterzeichnete Präsident Wladimir Putin ein Gesetz zur Einführung eines neuen Pflichtkurses an Schulen: Grundlagen von Sicherheit und Verteidigung des Mutterlandes. Im Rahmen dieser Initiative werden Ausflüge zu militärischen Einheiten organisiert sowie Treffen mit Militärpersonal und Veteranen.
Oberschüler werden auch im Umgang mit scharfer Munition unterrichtet. Dies geschieht unter der Anleitung von erfahrenen Militäroffizieren oder Ausbildern ausschliesslich an der Schiesslinie, so das Ministerium.
Umschreiben der Geschichte
Auch die moderne Geschichte wird umgeschrieben. Das Standard-Lehrbuch «Geschichte Russlands» hat jetzt die Krim-Brücke auf dem Cover und ein neues Kapitel zur jüngsten Geschichte der Ukraine. Es gibt Abschnitte mit Titeln wie «Fälschung der Geschichte», «Wiederbelebung des Nationalsozialismus» und «ukrainischer Neo-Nazismus».
Militärische Ausbildung für Kinder
Eine umfangreiche Umfrage von CNN in lokalen und sozialen Medien in Russland ergab: Kinder ab sieben oder acht Jahren erhalten eine grundlegende militärische Ausbildung. In Belgorod zum Beispiel gaben sich Kinder Codenamen – einer nannte sich «Vorschlaghammer».
Sie nahmen an Übungen teil, die den Umgang mit automatischen Waffen und das Zusammenbauen eines Maschinengewehrs beinhalten.