Russischer Öltanker der Schattenflotte vor Rügen in Sicherheit

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Deutschland,

Der havarierte Öltanker «Eventin» wurde vor Sassnitz geschleppt. Die Gefahr einer Umweltkatastrophe durch die Schattenflotte bleibt bestehen.

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Der Öltanker der russischen Schattenflotte konnte vor Rügen abgeschleppt werden. - Keystone

Der russische Öltanker «Eventin» sorgte für Aufregung an der deutschen Ostseeküste. Das zur sogenannten Schattenflotte gehörende Schiff trieb mit 100'000 Tonnen Rohöl an Bord nördlich von Rügen.

«Der Spiegel» berichtet, dass der Tanker inzwischen bis vor Sassnitz auf Rügen geschleppt wurde. Dort liegt er nun in ruhigeren Gewässern vor Anker.

Die Lage hat sich laut Behörden stabilisiert.

Wie kam es zur Havarie des Öltankers der russischen Schattenflotte?

Der Öltanker havarierte aufgrund eines kompletten Stromausfalls an Bord. Dies führte zu einem Maschinen- und Manövrierunfähigkeit des Schiffes.

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Die 274 Meter lange «Eventin» trieb seit Donnerstagabend vor der Küste Rügens. Der Tanker war auf dem Weg von Russland nach Ägypten.

Stürmisches Wetter mit Windstärke 7 und hohen Wellen erschwerte die Bergungsarbeiten. Mehrere Schlepper wurden eingesetzt, um den Tanker mit 99'000 Tonnen Öl zu sichern.

Gefahr gebannt, Kritik bleibt

Das Havariekommando beendete nun seinen Einsatz, wie «NDR» meldet. Die Verantwortung für das weitere Vorgehen liegt nun beim Reeder des Schiffes.

Dieser muss die Reparatur und Weiterfahrt organisieren. Umweltschützer warnen dennoch vor den Gefahren der russischen Schattenflotte.

Greenpeace-Experte Thilo Maack bezeichnet den Vorfall als «jüngstes Beispiel dafür, wie die Schiffe der russischen Schattenflotte tagtäglich die Ostseeküste bedrohen».

Sanktionsumgehung mit Risiken

Die Schattenflotte dient Russland zur Umgehung westlicher Sanktionen. Sie besteht oft aus älteren, schlecht gewarteten Schiffen.

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Am frühen Sonntagmorgen brachten Schleppschiffe den zur russischen Schattenflotte gehörenden Öltanker zum Stadthafen von Sassnitz. - Keystone

«Der Spiegel» berichtet von undurchsichtigen Eigentümerstrukturen und häufigen Flaggenwechseln. Experten schätzen, dass 10 bis 15 Prozent der weltweiten Tankerkapazität zur Schattenflotte gehören.

Die genaue Zahl ist schwer zu ermitteln, da ständig wechselnde Schiffe eingesetzt werden.

Forderungen nach strengeren Kontrollen

Politiker und Umweltschützer fordern nun strengere Kontrollen. Bundesaussenministerin Annalena Baerbock kritisiert Russlands «ruchlosen Einsatz einer Flotte von rostigen Tankern», wie «Stern» berichtet.

Putin nehme so «billigend in Kauf, dass der Tourismus an der Ostsee zum Erliegen kommt», so Baerbock. Die EU hat bisher knapp 80 Schiffe sanktioniert.

Greenpeace fordert jedoch weitergehende Massnahmen. Der vor Rügen havarierte Tanker steht auf einer Liste mit insgesamt 192 maroden Schiffen, mit denen Russland Öl transportiert.

Kommentare

User #3608 (nicht angemeldet)

Klaut nun die EU wegen der Energiekrise nun auch schon Öl.

User #9790 (nicht angemeldet)

Nau.ch könnte angeben, dass dieser Tanker zu Putins Schattenflotte gehört. Also uralt, keine Versicherung, keine Verantwortlichen.

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