In Russland wurden 13 junge Kriegsgegner zu hohen Haftstrafen verurteilt.
Moskau
Regierungssitz in Moskau. (Archivbild) - keystone

Wegen Sabotage sind 13 junge Kriegsgegner in Russland zu drakonischen Strafen verurteilt worden. Ein Militärgericht in der Stadt Tschita im Fernen Osten des Landes verhängte bis zu 23 Jahre Haft gegen die Männer, die zum Zeitpunkt ihrer Festnahme im Frühjahr 2023 zwischen 17 und 20 Jahren alt waren.

Das Gericht befand sie einer Mitteilung nach für schuldig, 13 Anschläge auf Anlagen der russischen Eisenbahn und der Energieversorgung begangen zu haben.

Die Taten seien zwischen Dezember 2022 und Januar 2023 in Moskau sowie im sibirischen Gebiet Krasnojarsk verübt worden. Ausserdem habe die Gruppe die Zerstörung eines strategischen Bombers auf einem Luftwaffenstützpunkt im Fernen Osten geplant.

Sabotageakte als Widerstand gegen den Ukraine-Krieg?

Seit Beginn des von Präsident Wladimir Putin befohlenen Invasion in die Ukraine gehen die russischen Behörden noch strenger gegen jede abweichende Meinung vor und ersticken jede Kritik am Krieg im Ansatz.

Seit dem Jahr 2022 sind vermehrt Anschläge auf Bahn- oder Fabrikanlagen verzeichnet worden, mutmasslich von Menschen ausgeführt, welche sich gegen den Ukraine-Krieg stellen. Unklar ist oft, ob diese Taten aus eigenem Antrieb oder auf Betreiben des ukrainischen Geheimdienstes erfolgen.

Am Dienstag meldete der russische Inlandsgeheimdienst FSB die Festnahme von 39 Personen, darunter auch Minderjährige. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten in Internet-Chats mit ukrainischen Agenten Sabotageakte vorbereitet.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinUkraine KriegInternetGerichtKriegBahnHaft