Salvini wegen Äusserungen gegen Seenotretterin vor Gericht
Der Parteichef der italienischen Lega, Matteo Salvini, muss wegen Twitter-Äusserungen gegen die deutsche Seenotretterin Carola Rackete vor Gericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Italiens früherer Innenminister Matteo Salvini kommt vor im Juni Gericht.
- Er wurde von Seenotretterin Carola Rackete wegen rufschädigender Äusserungen angeklagt.
- Die Deutsche wirft ihm Angriffe in den sozialen Medien gegen sie vor.
Italiens früherer Innenminister Matteo Salvini muss wegen Äusserungen über die deutsche Seenotretterin Carola Rackete vor Gericht. Die Justiz in Mailand setzte für den 9. Juni gegen den Parteichef der rechten Lega einen Prozess wegen übler Nachrede an. Dies berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag.
Die Staatsanwaltschaft wirft Salvini vor, Rackete in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter rufschädigend angegriffen zu haben. Die ehemalige Kapitänin der «Sea-Watch 3» hatte Anzeige erstattet. Sie tritt dem Bericht zufolge als Zivilpartei in dem Prozess auf.
Salvini war von Juni 2018 bis September 2019 Innenminister. Er ist für einen harten Kurs gegen Migranten bekannt, die über das Mittelmeer nach Europa wollen. Rackete steuerte Ende Juni 2019 die «Sea-Watch 3» mit rund 50 geretteten Bootsmigranten an Bord in den Hafen von Lampedusa.
Danach wurde sie für kurze Zeit wegen Zuwiderhandlung gegenüber den Behörden festgenommen. Salvini habe die 33-Jährige danach immer wieder im Internet beleidigt, so der Vorwurf.