Schiffe vor britischer Küste brennen auch in der Nacht

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Zwei nach ihrer Kollision vor der britischen Küste in Flammen aufgegangene Schiffe haben in der Nacht weiter gebrannt.

Schiffskollision vor britischer Küste
Die Ursache für die Kollision ist weiterhin ungeklärt. (Archivbild) - dpa

Wie die britische BBC unter Berufung auf die Küstenwache weiter berichtete, wurde die Suche nach dem einzigen vermissten Crew-Mitglied abgebrochen. Insgesamt 36 Besatzungsmitglieder des Öltankers und des Containerschiffs seien sicher an Land gebracht worden, ein Mensch sei ins Spital gekommen. Die Sorge vor einer Verschmutzung der Nordsee bleibt derweil gross.

Die Ursache für den Zusammenstoss der Schiffe ist weiterhin ungeklärt. Heute soll ein deutsches Mehrzweckschiff eintreffen, das unter anderem bei der Brandbekämpfung helfen könnte.

Frachtschiff rammte Öltanker

Der Öltanker «Stena Immaculate» war am Montagvormittag in dem stark befahrenen Seegebiet vom Frachtschiff «Solong» gerammt worden und in Brand geraten. Das vermisste Besatzungsmitglied stammt von der «Solong». Bei dem Unglück trat dem Schifffahrtsunternehmen Crowley zufolge Flugzeugtreibstoff aus. Die Küstenwache teilte mit, derzeit würden notwendige Massnahmen gegen Umweltverschmutzung geprüft.

Der BBC zufolge hatte der vor Anker liegende Tanker Treibstoff für das US-Militär geladen. Die «Stena Immaculate» fährt unter US-Flagge, die «Solong» unter portugiesischer. Nach Informationen der BBC war der Tanker eines von mehreren Schiffen, die im Rahmen eines sogenannten Tankersicherheits-Programms der US-Regierung sicherstellen sollen, dass das Militär Transporte durchführen kann. Die «Solong» soll mehrere Behälter mit Natriumcyanid geladen haben. Ob davon etwas ins Wasser gelangte, ist unklar. Natriumcyanid ist eine giftige Substanz, die das Ökosystem belasten kann.

Greenpeace besorgt

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Grossbritannien äusserte sich besorgt. «Sowohl die hohe Geschwindigkeit als auch die Videos von den Folgen geben Anlass zu grosser Sorge», sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es sei aber noch zu früh, das Ausmass von Schäden für die Umwelt zu bestimmen, sagte der Sprecher weiter.

Ein Sprecher von Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer äusserte, es sei eine «äusserst besorgniserregende Situation». Ohne weitere Details zu kennen, werde nicht über die Unglücksursache spekuliert.

«Mehrere Explosionen an Bord»

Es sei zu früh, um über die Unglücksursache zu spekulieren, sagte auch der Geschäftsführer der Reederei Stena Bulk, Erik Hanell. Das Unternehmen Crowley, das die Technik der «Stena Immaculate» betreut, teilte bei X mit, der Tanker habe vor Anker gelegen, als er von dem Frachter gerammt worden sei. Dabei sei ein Tank mit dem Flugzeugtreibstoff beschädigt worden und ein Feuer ausgebrochen. Es habe «mehrere Explosionen an Bord» gegeben.

Unterdessen hat das deutsche Havariekommando ein Mehrzweckschiff zur Unterstützung entsendet. Die «Mellum» der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes soll heute Mittag eintreffen. Sie sei unter anderem mit Technik zur Brandbekämpfung sowie zur Aufnahme von Öl ausgerüstet. Rund 20 Menschen seien an Bord, hiess es vom Havariekommando.

Zudem stehe ein Flugzeug vom Typ DO 228 auf Abruf bereit. Die Bundeswehr bezeichnet es als «Öljäger», weil es mit leistungsstarken Kameras und Sensoren dabei helfen könne, Schadstoffe im Wasser zu finden.

Kommentare

User #1199 (nicht angemeldet)

Das ist aber merkwürdig, normalerweise wird das Abfackeln in der Nacht eingestellt und erst mit Tagesbeginn wieder aufgenommen. Nachts wird das Oel unverbrannt ins Meer abgelassen. Steckt da eine neue Strategie dahinter?

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