Wieder ein Unfall in der Ostsee: Vor Rügens Ostküste stossen zwei Schiffe zusammen. 15 Menschen sind verletzt. Erst vor wenigen Wochen hatte es vor der Insel eine ähnliche Kollision gegeben.
Der Offshore-Versorger «World Bora» liegt nach dem Unfall im Stadthafen von Sassnitz. Foto: Stefan Sauer
Der Offshore-Versorger «World Bora» liegt nach dem Unfall im Stadthafen von Sassnitz. Foto: Stefan Sauer - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Zusammenstoss zweier Schiffe östlich der Insel Rügen sind am Dienstag 15 Menschen verletzt worden.
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Unter ihnen sind zehn Schwerverletzte, wie die Wasserschutzpolizei mitteilte.

Den Erkenntnissen zufolge waren das unter dänischer Flagge fahrende Versorgerschiff «World Bora» und das unter zypriotischer Flagge fahrende Frachtschiff «Raba» gegen 07.30 Uhr etwa drei bis fünf Seemeilen vor Stubbenkammer auf Rügen kollidiert. Die Verletzten - vier Crewmitglieder und elf Arbeiter - waren laut Polizei alle an Bord des Windparkversorgers «World Bora». Beide Schiffe konnten den Angaben zufolge aber noch aus eigener Kraft Häfen der Insel anlaufen.

Das 31 Meter lange Schiff «World Bora», das auf dem Weg zum etwa 30 Kilometer nordöstlich von Rügen liegenden Windpark «Wikinger» war, wurde im Bugbereich beschädigt. Rettungskräfte versorgten die Verletzten nach der Ankunft im Hafen von Sassnitz, wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte. Dabei seien zwei Schwerverletzte per Drehleiter von der Brücke des Schiffes geborgen worden.

Auf der 81 Meter langen und leicht beschädigten «Raba» sei niemand verletzt worden. Bilder der Polizei zeigen, dass Bordwand und Reling des Schiffs auf der Steuerbordseite eingedrückt sind. Der Frachter war den Angaben zufolge auf dem Weg vom dänischen Kopenhagen ins polnische Stettin (Szczecin) und lief nach dem Unfall im Hafen von Mukran auf Rügen ein.

Die Ursache für den Zusammenstoss sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Ob Öl oder Treibstoff ausgelaufen ist, war zunächst ebenfalls offen. Ermittler der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung waren am Dienstag auf dem Weg nach Rügen, wie der Sprecher sagte. Allerdings konnten die Verletzten zunächst nicht befragt werden, weshalb zunächst über Positions- und Wetterdaten versucht werde, den Unfall zu rekonstruieren. Die Untersuchungen nach Schiffsunfällen ziehen sich häufig lange hin, so dass eher nicht mit schnellen Ergebnissen gerechnet werden könne, sagte der Polizeisprecher.

An der Rettungsaktion waren den Angaben zufolge neben Polizei und DGzRS auch Feuerwehr und Luftrettung beteiligt. Einer DGzRS-Sprecherin zufolge ist mindestens eine Person mit einem Hubschrauber in eine Klinik geflogen worden.

Bereits Ende Januar waren vor Rügen ein deutscher und ein norwegischer Frachter in der Dunkelheit zusammengestossen. Damals waren alle Seeleute unverletzt geblieben. Als Unfallursache gilt ein Vorfahrtsfehler des norwegischen Frachters. Auf ihm war es zu einem grösseren Wassereinbruch gekommen. Auch diese Schiffe konnten aus eigener Kraft in Häfen einlaufen.

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