Schweden verschärft Einbürgerungsregeln: Längere Wartezeit und Werte
Schweden plant, die Anforderungen für den Erwerb der Staatsbürgerschaft zu erhöhen. Bewerber sollen beispielsweise künftig acht Jahre im Land leben.
Schweden will den Zugang zur Staatsbürgerschaft erschweren. Eine Expertenkommission empfiehlt, dass Anwärter künftig acht statt bisher fünf Jahre im Land gelebt haben müssen, berichtet «Der Standard».
Zudem sollen sie «ehrbares Verhalten» vorweisen. Der schwedische Migrationsminister Johan Forssell betont die Bedeutung der Staatsbürgerschaft.
Staatsbürgerschaft solle verdient werden
«Die Staatsbürgerschaft muss verdient und darf nicht bedingungslos ausgehändigt werden», erklärt er auf Instagram, gemäss «n-tv».
Neben der verlängerten Aufenthaltsdauer müssen Bewerber künftig einen Sprachtest sowie einen Test über die schwedische Gesellschaft und ihre Werte ablegen. Die Reform soll am 1. Juni 2026 in Kraft treten, schlägt die Kommission vor.
Wertedebatte im Fokus
Forssell unterstreicht die Wichtigkeit schwedischer Werte. «Wer das nicht akzeptiert, für den ist Schweden nicht das richtige Land», sagt der Minister. Er bezieht sich damit auf Gleichberechtigung und persönliche Freiheiten, schreibt «die Welt».
Die Bedingung des «ehrbaren Verhaltens» bezieht sich vor allem auf Menschen mit Vorstrafen oder Schulden. Für sie wird es künftig schwieriger, die schwedische Staatsbürgerschaft zu erhalten.
Schweden und seine Einwanderungspolitik
Die Verschärfung des Staatsbürgerschaftsrechts ist die jüngste Massnahme der Mitte-rechts-Regierung unter Ministerpräsident Ulf Kristersson. Besonders die rechtspopulistischen Schwedendemokraten unterstützen eine strikte Einwanderungspolitik, schreibt «n-tv».
Kritiker befürchten eine zunehmende Ausgrenzung durch die neuen Regelungen. Die Debatte um Integration und Staatsbürgerschaft bleibt in Schweden weiterhin ein heiss diskutiertes Thema.