Sechs von zehn Eingebürgerten behalten alte Staatsbürgerschaft
Wie «Die Welt» berichtete, behalten in Deutschland rund sechs von zehn eingebürgerten Ausländern ihre alte Staatsbürgerschaft.
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland haben sechs von zehn Eingebürgerten die alte Staatsbürgerschaft behalten.
- Der Anteil stieg seit 2013 jährlich an und war noch nie so hoch wie im vergangenen Jahr.
Sechs von zehn in Deutschland eingebürgerten Ausländern haben einem Zeitungsbericht zufolge im vergangenen Jahr ihre alte Staatsbürgerschaft behalten. Von den gut 112'000 Eingebürgerten blieben 61,4 Prozent weiterhin Bürger ihrer Herkunftsstaaten, wie die Tageszeitung «Die Welt» am Freitag unter Berufung auf das Statistische Bundesamt berichtete. Der Anteil stieg demnach seit 2013 jährlich an und war noch nie so hoch wie im vergangenen Jahr.
Ein Grund dafür sind dem Bericht zufolge Ausnahmeregeln für EU-Bürger. Mit 99 Prozent behielten demnach nahezu alle der rund 39'000 Eingebürgerten aus Staaten der Europäischen Union ihren alten Pass. Eine Rolle spielt laut «Welt» aber auch, dass Deutschland bei der Einbürgerung anerkannter Flüchtlinge auf das Ablegen der bisherigen Staatsangehörigkeit verzichtet.
So legte dem Bericht zufolge von den 2017 eingebürgerten Iranern (2689), Syrern (2479), Afghanen (2400), Marokkanern (2390), Tunesiern (1125), Algeriern (462), Libanesen (1294) und Nigerianern (954) niemand seinen alten Pass ab.