Deutsche verschärfen Grenzkontrollen wegen kriminellen Clans
Horst Seehofer wiIl illegale Einreisen und missbräuchliche Asylanträge künftig verhindern. Deshalb ordnet der deutsche Innenminister mehr Grenzkontrollen an.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesinnenminister Horst Seehofer plant mehr Grenzkontrollen.
- Dadurch sollen illegale Einreisen und missbräuchliche Asylanträge verhindert werden.
- Grund dafür ist die illegale Einreise vom Oberhaupt des libanesischen Miri-Clans.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) plant ein schärferes Vorgehen gegen illegale Einreisen und missbräuchliche Asylanträge. «Der Fall Miri ist ein Lackmustest für die wehrhafte Demokratie. Wenn sich der Rechtsstaat hier nicht durchsetzt, verliert die Bevölkerung das Vertrauen in unser gesamtes Asylsystem». Dies sagte Seehofer der «Bild»-Zeitung vom Mittwoch.
Die Polizei sei ab Mittwoch bundesweit zu mehr Kontrollen an Aussen- wie Binnengrenzen angewiesen. So berichtete es die Zeitung unter Berufung auf einen Plan Seehofers. Ziel sei das Aufspüren von Menschen, die trotz Einreiseverbots in die Bundesrepublik wollen. «Die Bundespolizei soll zeitlich flexible Kontrollen an allen deutschen Grenzen durchführen», sagte Seehofer.
Nach Informationen der «Bild» bedeutet dies: Auf Landstrassen sei an den Grenzen mit Kontrollposten zu rechnen und die Schleierfahndung solle ausgeweitet werden. Wer trotz bestehender Einreisesperre über die Grenze will, werde sofort abgewiesen. Wer trotz Einreisesperre Asyl fordere, um wie Miri in Deutschland bleiben zu können, solle künftig festgenommen werden. Illegale Einreise sei mit bis zu drei Jahren Haftstrafe belegt.
Clan-Oberhaupt nach Ausschaffung wieder eingereist
«Wichtig ist: Das Gerichtsverfahren wird in Haft abgeschlossen», sagte Seehofer. Dies bedeutet laut «Bild», dass Menschen, die trotz Einreiseverbots Asyl beantragen, nicht mehr auf freien Fuss gelangen sollen. Dies bleibt so, bis sie in Deutschland ins Gefängnis kommen oder abgeschoben werden.
Das kriminelle Oberhaupt des libanesischen Miri-Clans war illegal aus dem Libanon nach Deutschland eingereist. Nach Miris eigenen Angaben geschah dies mit Hilfe von Schleppern. In Deutschland stellte Miri einen Asylantrag. Nur wenige Wochen zuvor war er abgeschoben worden.
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages, Armin Schuster (CDU), forderte ein Abschluss des Miri-Verfahrens vor dem 2. Dezember. «Damit wäre es möglich, dass Miri Deutschland wieder verlässt, ohne auf freien Fuss zu kommen. Das ist auch das Ziel. Daran arbeiten alle mit Hochdruck», sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch. Die Politik beeinflusse das Verfahren aber nicht.