Selenskyj fordert weltweite Reaktionen auf Enthauptungsvideo
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Welt zu Reaktionen auf ein öffentliches Enthauptungsvideo von Kriegsgefangenen aufgefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- In den sozialen Netzwerken kursiert ein mutmassliches Enthauptungsvideo eines Ukrainers.
- Nun hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darauf reagiert.
- Er fordert die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.
In den sozialen Medien wird vermehrt ein Video geteilt, dass mutmasslich eine Enthauptung eines ukrainischen Soldaten zeigen soll. Nun reagiert der ukrainische Präsident und appelliert.
«Das ist ein Video von Russland, wie es ist», unterstrich der Staatschef in einer Videobotschaft. Es handle sich weder um einen Unfall, noch um einen Einzelfall. Der Terror müsse verlieren. Niemand würde es verstehen, wenn die Staatsführer nicht auf das Video reagierten. «Es muss jetzt gehandelt werden!», forderte der 45-Jährige.
Die Ukrainer müssten sich derweil auf die Front konzentrieren und die Besatzer aus dem Land vertreiben. «Die Zerschlagung des Besatzers, Urteile für die Mörder und ein Tribunal für den Staat des Bösen», sind laut Selenskyj jetzt die Hauptaufgaben.
Ermittlungen aufgenommen
In der Nacht zum Mittwoch war in sozialen Netzwerken ein Video aufgetaucht, in dem mutmasslich ein noch lebender ukrainischer Kriegsgefangener durch einen russischen Soldaten enthauptet wird. Aufgrund der grünen Blätter an den Bäumen im Hintergrund des Videos ist davon auszugehen, dass es bereits im vorigen Jahr aufgenommen wurde.
Der ukrainische Geheimdienst hat Ermittlungen dazu aufgenommen. «Wir finden diese Unmenschen. Wenn es notwendig ist, werden wir sie überall finden, wo sie auch sind: unter der Erde oder aus dem Jenseits», versprach der SBU-Chef Wassyl Maljuk.
Kiews Aussenminister Dmytro Kuleba nannte Russland angesichts des Enthauptungsvideos «schlimmer» als die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS). Er forderte den Ausschluss Russlands aus den Vereinten Nationen.
Die Ukraine wehrt seit über 13 Monaten mit westlicher Hilfe eine russische Invasion ab. Die Vereinten Nationen hatten vor kurzem beiden Kriegsparteien schwere Kriegsverbrechen wie Hinrichtungen von Kriegsgefangenen vorgeworfen.