Selenskyj: Müssen Diplomatie verstärken
Wolodymyr Selenskyj spricht sich für eine Verstärkung der Diplomatie aus. Die Verzögerungstaktik der Russen kommt in Kiew derweil nicht gut an.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die russische Verzögerungstaktik bei den Gesprächen über einen möglichen Waffenstillstand kritisiert. Nach den Verhandlungen der ukrainischen Delegation mit Vertretern der USA in Saudi-Arabien habe Russland «fast eine weitere Woche gestohlen, eine Woche Krieg, die nur Russland braucht», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft.
Kiew wird demnach nun alles tun, um die Diplomatie zu verstärken und wirksam zu machen. «Aber jeden Tag geht es jetzt darum, unsere Unabhängigkeit, unseren Staat und unser Volk zu verteidigen», sagte Selenskyj.
Russland ist bislang nicht bereit für eine sofortige Waffenruhe auf Vorschlag der USA. Die Ukraine hat ihre grundsätzliche Bereitschaft dafür erklärt. Putin knüpft eine Feuerpause an Bedingungen; von seinen Maximalforderungen ist er bislang nicht abgerückt.
Die Ukraine arbeite unterdessen an einem «spezifischen System von Sicherheitsgarantien» für den Fall einer Waffenruhe, berichtete Selenskyj. «Diese Woche hatten wir ein Treffen von Militärvertretern in Frankreich, und wir bereiten ein Treffen im Vereinigten Königreich vor.» Die ersten Schritte in Richtung Sicherheitsgarantien seien bereits eingeleitet, deutete Selenskyj an, ohne Details zu nennen. Sowohl Frankreich als auch Grossbritannien denken über die Entsendung von Friedenstruppen in die Ukraine nach. London bemüht sich um eine «Koalition der Willigen», die weitere Truppen stellen könnte.