ETH Zürich im Visier von Trumps Forschungskontrolle
Die US-Behörden fordern Auskünfte zu einem Projekt der Zürcher ETH mit US-Finanzierung. Der Fragebogen zielt vermutlich auf Klima- und Genderthemen ab.

Die ETH Zürich hat einen Fragebogen von US-Behörden erhalten. Er betrifft ein Projekt mit amerikanischer Finanzierung.
Die Hochschule bestätigte laut «NZZ»: «Die ETH Zürich hat in Bezug auf ein Projekt, für das wir US Federal Funds erhalten haben, einen ‹questionnaire› von der US-Administration erhalten.»
Der Inhalt des Fragebogens ist vertraulich. Die ETH gibt nur preis: «Es geht hauptsächlich um Fragen zur Einhaltung politischer Vorgaben der neuen US-Regierung.»

Ähnliche Fragebögen gingen an US-Universitäten. Sie zielen auf Diversitäts-, Gleichstellungs- und Klimaprojekte ab.
Kritische Reaktionen in der Schweiz
FDP-Nationalrätin Simone de Montmollin warnt laut «NZZ»: «In unserem Land herrscht Forschungsfreiheit und das Gebot der gleichen Rechte für alle. Wenn die USA diese beschneiden wollen, können und dürfen wir das nicht akzeptieren.»
Die grüne Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber sieht darin zudem Trumps Versuch, «seine diktatorische Politik überall durchziehen» zu wollen.
Die ETH will sich mit anderen Schweizer Hochschulen abstimmen. «Wir prüfen aktuell in Absprache mit anderen Schweizer Hochschulen, wie wir auf den Fragebogen reagieren sollen», erklärt die ETH.
Donald Trump: Mögliche Folgen für die Forschung
Die ETH Zürich erhält jährlich durchschnittlich 2,5 Millionen Franken US-Fördergelder. Auch andere Schweizer Universitäten profitieren von US-Geldern.
Die Konsequenzen einer Antwortverweigerung sind unklar. Im schlimmsten Fall könnten Gelder gestoppt und Projekte gefährdet werden.
Paradoxerweise könnte die Schweizer Forschung profitieren. Die ETH Lausanne berichtet: «Wir stellen im Moment ein gestiegenes Interesse seitens Forschender aus den USA fest.»