Sephardim dürfen zurück nach Spanien – und tun das auch vermehrt

Miguel Pereiro
Miguel Pereiro

Spanien,

Die Nachkommen der aus Spanien vertriebenen Juden, die Sephardim, erhielten während den letzten vier Jahren eine erleichterte Einbürgerung.

Sephardim
Eine Frau hält einen spanischen Pass. Die Nachfahren der vertriebenen Juden in Spanien, die Sephardim, haben eine Vorzugsbehandlung, um die spanische Staatsbürgerschaft zu erlangen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor rund 500 Jahren flohen viele Juden vor christlichen Repressionen aus Spanien.
  • Deren Nachfahren, die Sephardim, erhielten nun die Möglichkeit zur Rückkehr.
  • Im letzten Monat vor Ablauf der Frist haben nun viele Menschen Gebrauch davon gemacht.

Vor rund 500 Jahren wurden nach der «Reconquista» und während der Inquisition Juden in Spanien vor die Wahl gestellt: Zum Christentum konvertieren oder das Land verlassen. Viele flohen in dieser Zeit aus dem iberischen Land. Deren Nachkommen bezeichnen sich als Sephardim. Diese Bevölkerungsgruppe wird auf 3,5 Millionen Menschen geschätzt.

Als Zeichen der Wiedergutmachung bot Madrid den Sephardim vor vier Jahren eine Vorzugsbehandlung bei der Einbürgerung an. Das ermöglicht ihnen die Rückkehr in das ehemalige Heimatland.

Laut der «NZZ» machten im September, kurz vor Ablauf der Frist, viele Menschen Gebrauch dieses Angebots. Im letzten Monat seien mehr als 50'000 Anträge gestellt worden. Diese Zahl sei fast so hoch wie in den vier Jahren davor.

Der Anstieg der Anträge könnte daran liegen, dass die Krise in Spanien weniger akut ist, als vor vier Jahren. Andererseits seien viele Anträge aus Ländern wie Venezuela gestellt worden, in denen sich die Situation verschlimmert hätte.

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