Studie

Sexualverhalten in Frankreich hat sich verändert

Keystone-SDA
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Frankreich,

Eine neue Studie zeigt Veränderungen im Sexualverhalten in Frankreich auf.

Wie lieben sich die Deutschen? Für eine neue Grossstudie zum Sexualverhalten wurden 5000 Menschen befragt. Foto: Christophe Gateau/dpa
Eine Studie zeigt, dass in den letzten zehn Jahren in Frankreich die Zahl der Sexualpartner und Gewalterfahrungen zugenommen haben. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Eine breit angelegte Studie hat Veränderungen im Sexualleben der Franzosen und Französinnen aufgezeigt. Gewalterfahrungen und die Anzahl an Sexualpartnern nahmen demnach in den letzten zehn Jahren zu. Die am Mittwoch von Inserm und ANRS Maladies infectieuses veröffentlichte wissenschaftliche Studie ist die vierte seit 1970, die das Gefühls- und Sexualleben in Frankreich untersucht und es in den Kontext der gesellschaftlichen Veränderungen stellt.

Die Umfrage zeichnet «ein Bild des Ausmasses (der) Gewalt, das weiterhin besorgniserregend ist», schreiben die Autorinnen und Autoren. So gaben im Jahr 2023 rund ein Drittel der Frauen im Alter von 18 bis 69 Jahren an, einen erzwungenen Geschlechtsverkehr oder den Versuch eines erzwungenen Geschlechtsverkehrs erlebt zu haben. Dies gegenüber 15,9 Prozent im Jahr 2006.

Anstieg bei Anzahl sexueller Partner

Bei den Männern stieg diese Zahl von 4,6 Prozent im Jahr 2006 auf 8,7 Prozent im Jahr 2023. In ihren ersten Ergebnissen für Frankreich zeigt die Umfrage einen Anstieg des Medianalters beim ersten Geschlechtsverkehr auf 18,2 Jahre für Frauen und 17,7 Jahre für Männer im Jahr 2023.

Die durchschnittliche Anzahl der Partner von Frauen im Alter von 18 bis 69 Jahren, die bereits einen Geschlechtsverkehr hatten, stieg von 3,4 Partnern im Jahr 1992 auf 4,5 im Jahr 2006 und 7,9 im Jahr 2023. Bei den Männern stiegen diese Zahlen, die zwischen 1992 und 2006 stabil bei elf lagen, «erheblich» auf durchschnittlich 16,4 Partner im Jahr 2023 an.

Rückgang sexueller Aktivität

Das Repertoire der Praktiken habe sich «deutlich diversifiziert». Immer mehr Männer und Frauen geben an, dass sie neben dem Vaginalverkehr auch andere Sexualpraktiken – Masturbation, Oral- und Analverkehr – ausprobiert haben. Gleichzeitig gingen einige Indikatoren für die sexuelle Aktivität zurück.

Ein weiteres Phänomen sei laut Studie eine deutliche Zunahme des Anteils Menschen mit nicht ausschliesslich heterosexuellen Erfahrungen. So berichteten Frauen erstmals häufiger über gleichgeschlechtliche Erfahrungen als Männer.

Die Studie ist das Ergebnis einer fünfjährigen Arbeit und basiert auf den Antworten eines telefonischen Fragebogens von mehr als 31'000 zufällig ausgewählten Personen im Alter von 15 bis 89 Jahren im französischen Mutterland und in vier Gebieten in Übersee (Martinique, Guadeloupe, Guayana, Réunion).

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