Silvio Berlusconi: Freispruch nach «Bunga-Bunga-Partys»
Der Ex-Minister Silvio Berlusconi wurde infolge der berüchtigten «Bunga-Bunga-Partys» der Bestechung beschuldigt. Nun folgte der Freispruch.
Das Wichtigste in Kürze
- Silvio Berlusconi wird im Fall von Bestechung in Siena freigesprochen.
- Eine weitere Klage wartet auf ihn in Mailand.
Ein Gericht in Italien hat den früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi in einem Prozess im Zusammenhang mit seinen «Bunga-Bunga-Partys» freigesprochen. Das berichteten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Donnerstag. Demnach sah das Gericht in Siena den Sachverhalt als nicht bewiesen an.
Dem 85 Jahre alten Chef der konservativen Partei Forza Italia wurde einiges vorgeworfen. Demnach soll er Zeugen für Falschaussagen zu den Partys mit jungen Frauen bestochen haben. Auch ein mitangeklagter Musiker wurde den Agenturberichten zufolge freigesprochen.
Ansa zitierte Berlusconis Anwälte, die von einem grossartigen Ergebnis sprachen. Der Parteichef sei zufrieden.
Silvio Berlusconi traf sich mit Merkel
Silvio Berlusconi reiste am Donnerstag nach Brüssel. Dort traf er auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), wie er auf Facebook schrieb.
Der in Italien oft nur «Cavaliere» (Ritter) genannte Berlusconi ist auch in Mailand wegen Bestechung angeklagt. Das Gericht in der norditalienischen Metropole wollte zuletzt ein Gutachten zu Berlusconis psychischem und physischem Zustand erstellen lassen. Der 85-Jährige weigerte sich aber. Der Fortgang des Prozesses dort war zunächst unklar.
Berlusconis Partei ist seit Mitte Februar Teil des Regierungsbündnisses von Ministerpräsident Mario Draghi in Rom.