Silvio Berlusconi lenkt ein: Lega und Fünf-Sterne-Bewegung können Regierung bilden

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Italien,

Wende im italienischen Polit-Drama: Eine Regierung der populistischen Parteien Lega und Fünf-Sterne-Bewegung ist nun doch zum Greifen nahe. Denn Berlusconi hat ein Einsehen.

Der frühere Regierungschef Silvio Berlusconi hat ein Einsehen (Archiv).
Der frühere Regierungschef Silvio Berlusconi hat ein Einsehen (Archiv). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Italien könnte es nach wochenlangem Ringen doch noch zu einer erfolgreichen Regierungsbildung kommen.
  • Einer Zusammenarbeit der Lega und der Fünf-Sterne-Bewegung steht nach Berlusconis einlenken wohl nichts mehr im Wege.
  • Ohne das Einsehen des früheren italienischen Ministerpräsidenten, wäre eine Übergangsregierung eingesetzt worden.

Auf der Suche nach einer Regierung in Italien ist nun doch nach wochenlangem Ringen eine Lösung in Sicht. Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ebnete den Weg für eine Regierung der rechtspopulistischen Lega mit der euro-kritischen Fünf-Sterne-Bewegung. Seine Partei Forza Italia werde kein Veto gegen solch eine Allianz einlegen, erklärte er am Mittwochabend.

Berlusconi war bis zuletzt das grösste Hindernis auf dem Weg zu einer Regierung der Sterne-Bewegung mit der Lega. Sterne-Chef Luigi Di Maio hatte für solch ein Bündnis zur Bedingung gemacht, dass der skandalbelastete Ex-Regierungschef aus der Mitte-Rechts-Allianz der Lega ausscheide. Wenn eine andere Kraft aus seinem Bündnis Verantwortung für eine Regierung mit den Sternen übernehmen wolle, dann akzeptiere er das, so Berlusconi nun.

Di Maio kündigte für Donnerstag erneut Gespräche mit der Lega an. «Es ist gut, dass das Verantwortungsbewusstsein überwogen hat», sagte er. Lega-Chef Matteo Salvini erklärte, es wäre «eine Ehre, das Land zu führen». Entweder man finde nun endgültig eine Einigung oder es müsse neu gewählt werden. Wie genau ein Abkommen zwischen Lega und Sternen aussehen soll und vor allem, wer den Premier machen soll, ist nicht klar.

Bei der Wahl am 4. März hatte die Mitte-Rechts-Allianz von Lega und Berlusconi am meisten Stimmen bekommen, stärkste Einzelpartei wurde jedoch die Sterne-Bewegung. Beiden reichte es allerdings nicht alleine zum Regieren. Staatspräsident Sergio Mattarella hatte am Montag die Regierungsfindung für gescheitert erklärt und wollte eine Übergangsregierung einsetzen. Dies aber lehnten Lega und Sterne ab und verlangten schnell eine Neuwahl, was auch die Finanzmärkte verschreckte, da ein ebenso unklares Ergebnis erwartbar ist.

Unter dem Druck des Präsidenten kam es zu einem Treffen in letzter Minute zwischen Salvini und Di Maio. Bis Donnerstag hatten sie sich von Präsident Mattarella Zeit für einen möglichen Deal erbeten.

Berlusconi erklärte, seine Forza werde einer Lega-Sterne-Regierung allerdings bei der Vertrauensabstimmung im Parlament die Zustimmung verweigern. Da die beiden Parteien aber auch so auf eine Mehrheit kommen, sind sie nicht auf die Forza angewiesen.

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