Situation in Venedig nach tagelangem Hochwasseralarm entschärft
Nach dem tagelangen Hochwasseralarm in Venedig kehrt in der weltberühmten Lagunenstadt in Norditalien allmählich wieder Alltag ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Unwetterwarnungen in anderen Teilen Italiens.
Schulen waren am Montag wieder geöffnet, Ladeninhaber kehrten in ihre Geschäfte zurück. Das Hochwasser zog sich auf einen maximalen Pegelstand von 1,10 bis 1,15 Metern zurück. In anderen Landesteilen gab es dagegen wieder Unwetterwarnungen.
Auch die berühmten Wassertaxis nahmen den Betrieb am Montag wieder auf. Nach dem Rückzug des Hochwassers, das vergangene Woche einen 50-Jahres-Rekordpegel von 1,87 Metern erreicht hatte, türmte sich auf den Strassen und Brücken der Stadt der Müll. Ladeninhaber versuchten mit Eimern und Besen, ihre Geschäfte vom Wasser und Schmutz der vergangenen Tage zu befreien.
Auch der Künstler Davide De Guglielmi befreite seine Galerie am Montag von dem Dreck, den die Wassermassen der vergangenen Tage hinterlassen haben. Er habe fast alles verloren, sagte De Guglielmi der Nachrichtenagentur AGI. «All die Weihnachtsbestellungen waren gerade eingetroffen: neue Rahmen, Karten...» Die Venezianer seien jedoch hartnäckig. «Wir kennen den Preis, den es hat, in dieser Stadt zu leben», sagte der Künstler.
Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro hatte am Sonntag rasche Entschädigungen für die Bewohner und Geschäftsleute der Stadt angekündigt. Es würden bald entsprechende Formulare bereitgestellt, schrieb Brugnaro im Kurzbotschaftendienst Twitter. Den Wetterdiensten zufolge soll das Hochwasser die 1,10-Meter-Marke in den kommenden Tagen nicht mehr überschreiten.
Für andere Landesteile gab es unterdessen weitere Unwetterwarnungen. Am Sonntag hatte eine Lawine die Südtiroler Gemeinde Martell verschüttet. Grösserer Schaden entstand dabei nicht, wegen der fortbestehenden Lawinengefahr blieben jedoch auch am Montag rund 30 Autobahnen und Landstrassen sowie Schulen geschlossen.