«Skiplagging»: Ein Reisetrend mit bösen Folgen

Marie Augustin
Marie Augustin

Deutschland,

Immer häufiger wenden Flugreisende den neuen Trend «Skiplagging» an. Damit wollen sie Kosten sparen – doch das kann teuer enden.

Skiplagging
Eine Passagierin am Flughafen in Chicago. (Archivbild) - keystone

Direktflüge können je nach Reiseziel sehr teuer werden. Menschen, die in den Urlaub fliegen, sehen sich daher für gewöhnlich nach den günstigsten Reisemöglichkeiten um. Ein neuer Trend dabei ist das «Skiplagging».

Dabei werden Flüge mit einem Zwischenstopp gebucht, wie unter anderem «T-Online» berichtet. Bei diesem Zwischenstopp handelt es sich dann aber schon um das eigentliche Ziel – und der Anschlussflug wird nicht angetreten.

Webseiten bieten Schlupfloch-Buchung an

Insgesamt kommt der Flug inklusive eines Zwischenstopps den Buchenden oft günstiger als der Direktflug zum Zielflughafen. Vorausgesetzt, er reist nur mit Handgepäck – das Aufgabegepäck wird bei einem Zwischenstopp nicht wieder ausgegeben. Webseiten wie «skiplagged.com» bieten Flugbuchungen mit einem solchen Schlupfloch an.

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«Skiplagging» ist bei Reisen mit Handgepäck möglich. (Symbolbild) - keystone

Für die Airlines wird ein solches Vorgehen der Reisenden allerdings zum Problem: Die nicht angetretenen Flüge gehen ohne volle Auslastung ab. Und auch rechtlich befindet man sich beim «Skiplagging» nicht auf der sicheren Seite.

«Skiplagging» kann zu Klagen und Mehrkosten führen

Die Lufthansa etwa schreibt: «Wird die Beförderung nicht auf allen oder nicht in der im Flugschein angegebenen Reihenfolge der einzelnen Teilstrecken bei ansonsten unveränderten Reisedaten angetreten, werden wir den Flugpreis entsprechend Ihrer geänderten Streckenführung nachkalkulieren.»

Hast du schonmal «Skiplagging» angewendet?

Das heisst: Bekommt die Airline Wind vom «Skiplagging», wird der Preis für den Direktflug nachberechnet. Das Vorgehen kann sogar eine Sperrung nach sich ziehen, wie der «aerotelegraph» berichtet. Demnach wurde ein junger Reisender, der «Skiplagging» betrieben hatte, von American Airlines für drei Jahre als Passagier gesperrt.

Kommentare

User #3194 (nicht angemeldet)

Ich könnte dem Argument der Fluggesellschaft fast schon etwas abgewinnen, wüsste ich nicht, dass diese die Flüge sowieso eigentlich immer standardmässig überbuchen und dadurch eigentlich froh sind, wenn ein paar der Fluggäste nicht erscheinen. Und ausserdem, unter der doch einigermassen vernünftigen Annahme, dass der Wert einer Dienstleistung proportional zu dessen Aufwand ausfällt, wenn ein Flugticket von A nach B über C billiger ist als das Ticket bloss von A nach C, dann sagt das doch nur, dass das Ticket A nach C zu einem viel zu hohen Preis verkauft wird, als dass diese Dienstleistung eigentlich wert ist. Aber ja, die Fluggesellschaften sind halt wahre Meister darin, ihre Kunden über den Tisch zu ziehen. Wenn die Kunden nun versuchen, mit Skiplagging nun einmal die Fluggesellschaften über den Tisch zu ziehen, dann ist das meiner Ansicht nach nur ein kleiner Schritt in die Richtung, die Preisverhandlungen hier wieder ein bisschen fairer zu gestalten (wenn jeder in der Pokerrunde betrügt, dann ist das Spiel wieder fair). Schlussendlich sehe ich all das hier nur als Jammern auf hohem Niveau, weil die Pläne der Fluggesellschaften, mit flexiblen Preisen noch mehr Geld zu scheffeln, nicht aufgegangen sind.

User #2092 (nicht angemeldet)

Scheint von Fluggesellschaften via news-netzwerke geteilt worden zu sein. Das diese Praktiken nur in den USA so scharf gehandhabt werden, wird aber unterschlagen... Auch, dass sie hierzulande juristisch sehr fragwürdig wären, würden sie aktiv so angewendet werden!

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