Skripal: Streit um Flugzeugdurchsuchung
War die Durchsuchung eines russischen Flugzeugs in London eine «Provokation» oder reine Routine? Die Nerven zwischen Russland und Grossbritannien liegen mitten in der diplomatischen Krise blank.
Der Botschaft zufolge hätten die britischen Beamten versucht, das Flugzeug in Abwesenheit der Crew zu durchsuchen, was von den Regeln her «kategorisch verboten» sei, berichtete Tass.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine russische Aeroflot-Maschine ist am Londoner Flughafen Heathrow von Zollbeamten durchsucht worden.
- Die russische Botschaft in London verurteilt die Durchsuchung.
- Hintergrund der Durchsuchung ist der Giftanschlag auf Sergej und Julia Skripal.
Zwischen London und Moskau gibt es neuen Ärger wegen der Durchsuchung einer russischen Aeroflot-Maschine am Londoner Flughafen Heathrow. Die russische Botschaft in London verurteilte die Durchsuchung als eine «weitere offensichtliche Provokation durch die britischen Behörden», wie die Nachrichtenagentur Tass berichtete. Grenz- und Zollbeamte hätten das Flugzeug vor dem Start nach Moskau untersucht. Das britische Innenministerium sprach hingegen am Samstag in einer Stellungnahme von einer reinen Routinekontrolle.
Kontrolle als Schutz vor Kriminalität
Mit solchen Kontrollen von Flugzeugen könne Grossbritannien «vor der organisierten Kriminalität und vor jenen geschützt werden, die schädliche Substanzen wie Drogen sowie Waffen ins Land» bringen wollten, sagte der Staatssekretär für Sicherheit, Ben Wallace.
Scotland Yard wies im Kurznachrichtendienst Twitter darauf hin, an der Durchsuchung nicht beteiligt gewesen zu sein. Die Londoner Polizei koordiniert die umfangreichen Ermittlungen zum vergifteten Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia.
Nerven liegen blank
Die Stimmung zwischen Grossbritannien und Russland ist wegen des Streits über den Anschlag auf Sergej und Julia Skripal angespannt. Der Streit führte zu einer internationalen diplomatischen Krise.