Slowakei untersucht Anschlagspläne gegen Infrastruktur
Die slowakischen Behörden haben mögliche Anschläge auf kritische Infrastruktur verhindert.
Die Slowakei verfolgt konkrete Hinweise, wonach eine internationale Gruppe Anschläge auf kritische Infrastruktur geplant habe. Das gaben Innenminister Matus Sutaj Estok und Geheimdienstchef Pavol Gaspar nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates bekannt. In einer koordinierten Aktion von Geheimdienst und Polizei seien am Dienstag zwei Personen festgenommen worden.
Wer die beiden Festgenommenen sind, wollten weder der Innenminister noch der Chef des Inlandsgeheimdienstes SIS bekanntgeben, weil mit Geheimdiensten befreundeter Länder noch gegen weitere Personen ermittelt werde. Vorerst könne er lediglich sagen, dass die verdächtigte Gruppe aus mehreren Personen bestehe und darunter zumindest ein slowakisch-ungarischer Doppelstaatsbürger sowie ein Ukrainer seien.
Bombendrohungen: Andere Täter im Visier
Unabhängig davon habe man mit anderen Nachrichtendiensten konkrete Verdächtige im Visier, die seit Monaten mit Bombendrohungen gegen Schulen, Gerichte und andere öffentliche Einrichtungen vor allem in Tschechien und der Slowakei die Öffentlichkeit verunsichert und wiederholte Evakuierungen notwendig gemacht hätten. Bei diesen anonymen Drohungen sei das tatsächliche Gefahrenpotenzial zwar gering, die Straftäter würden aber dennoch konsequent verfolgt, sagte Gaspar.
Er wolle in diesem Zusammenhang nicht Äusserungen der tschechischen Geheimdienstführung «bewerten», die russische Akteure hinter den Drohungen vermuteten. Er selbst lehne Zuordnungen zu einer «russischen» oder «ukrainischen» Spur ab, weil diese mehr politisch als sachlich motiviert seien, sagte Gaspar.