Spanien plant operative Kommandozentrale wegen Flüchtlingszustrom

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Spanien will dem anhaltenden Flüchtlingszustrom an seine Küsten durch die Einrichtung einer operativen Kommandozentrale begegnen.

Migranten warten vor einem Sportzentrum nachdem sie vom spanischen Seenotrettungsdienst aus der Strasse von Gibraltar gerettet wurde. Spanien ist in diesem Jahr der wichtigste Einreisepunkt für Migranten, die das Mittelmeer mit dem Boot überqueren.
Migranten warten vor einem Sportzentrum nachdem sie vom spanischen Seenotrettungsdienst aus der Strasse von Gibraltar gerettet wurde. Spanien ist in diesem Jahr der wichtigste Einreisepunkt für Migranten, die das Mittelmeer mit dem Boot überqueren. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Aufgrund des anhaltenden Flüchtlingsstroms will Spanien eine operative Kommandozentrale.
  • Laut Ministerpräsident Sánchez sei auch ein Dialog mit den Herkunftsländern wichtig.

Spanien will dem anhaltenden Flüchtlingszustrom an seine Küsten durch die Einrichtung einer operativen Kommandozentrale begegnen. Für die Bewältigung des anhaltenden Flüchtlingszustroms in Spanien sollen die staatlichen Sicherheitskräfte in der Strasse von Gibraltar und an den südlichen Grenzen des Landes neu durch eine operative Kommandozentrale Behörde zentral koordiniert werden, sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Freitag vor Journalisten. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Sánchez fügte hinzu, seine Regierung sei auch in Verhandlungen mit Ländern wie Marokko und Algerien, wo Schlepperbanden operieren, die die Migranten in kleinen Booten auf das Meer schicken. Dialog und Kooperation sowohl mit den Herkunfts- als auch mit den Transitländern seien sehr wichtig, sagte der Sozialist.

Neues Hauptziel von Migranten

Nach Zahlen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) ist Spanien das neue Hauptziel afrikanischer Migranten. Die meisten kommen von Marokko aus durch die an ihrer engsten Stelle nur etwa 14 Kilometer breite Strasse von Gibraltar und das sich östlich anschliessende Alborán-Meer zwischen der iberischen Halbinsel und Nordafrika. Von Januar bis Ende Juli erreichten bereits mehr als 23'000 Menschen über das Mittelmeer die spanischen Küsten – etwa drei Mal so viele wie im gleichen Zeitraum der Vorjahre. Gleichzeitig geht aus den Statistiken hervor, dass die Gesamtzahl von Flüchtlingen, die über das Meer nach Europa kommen, ganz erheblich abgenommen hat.

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