Spanien unterstützt Palästinenser-Hilfswerk mit weiteren 20 Millionen Euro
Spanien sagt dem UNRWA weitere 20 Mio. Euro zu. Damit sollen angesichts der schlechten Lage im Gazastreifen die Ernährung sichergestellt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Das UNRWA erhält von Spanien weitere 20 Millionen Euro.
- Damit soll Ernährung, Bildung und Gesundheit tausender Familien sichergestellt werden.
- Viele grosse Geldgeber haben die Zahlungen wegen Vorwürfen eingestellt.
Angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen will Spanien das in die Kritik geratene UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) mit weiteren 20 Millionen Euro unterstützen.
Das teilte der spanische Aussenminister José Manuel Albares am Donnerstagabend nach einem Treffen mit UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in Madrid auf der Plattform X, ehemals Twitter, mit. Er habe Lazzarini die Unterstützung der spanischen Regierung für «die wichtige Arbeit» des Hilfswerks zugesagt. Mit dem Geld sollen Ernährung, Bildung und Gesundheit für Tausende palästinensische Familien sichergestellt werden, so Albares weiter. Erst Anfang Februar hatte Spanien eine Sonderzahlung an das UNRWA in Höhe von 3,5 Millionen Euro angekündigt.
Mehr als ein Dutzend Länder, zu denen die grössten Geber USA und Deutschland gehören, hatten zuletzt ihre Zahlungen an das Palästinenserhilfswerk ausgesetzt. Hintergrund sind Vorwürfe, UNRWA-Mitarbeiter seien an den Terroranschlägen der Hamas auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen. Die Untersuchungen zu den Terrorvorwürfen sind noch nicht abgeschlossen.
Kanada will unterdessen seine Finanzierung des UNRWA wieder aufnehmen. Diplomatische Kreise bestätigten der Deutschen Press-Agentur am Donnerstag in New York Medienberichte, wonach Ottawa demnächst sogar ankündigen werde, seine Zuwendungen für das UNRWA aufzustocken.
Das UNRWA kümmert sich seit Jahrzehnten um die Belange palästinensischer Flüchtlinge und betreibt unter anderem Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Insgesamt arbeiten mehr als 30'000 Menschen für die Organisation, davon etwa 13'000 allein im Gazastreifen. Dort gilt das UNRWA für die humanitäre Versorgung von mehr als zwei Millionen Zivilisten, die unter den Folgen des Gaza-Krieges leiden, momentan als alternativlos.