Spanier demonstrieren gegen hohe Rohstoff- und Energiepreise
In Madrid ist es am Sonntag zu einer Demonstration gegen die hohen Rohstoff- und Energiepreise gekommen. Rund 150'000 Menschen nahmen daran teil.
Das Wichtigste in Kürze
- 150'000 Menschen haben in Madrid am Sonntag demonstriert.
- Hintergrund sind die hohen Rohstoff- und Energiepreise.
- Zahlreiche Bauern beteiligten sich an dem Protestmarsch durch das Zentrum der Hauptstadt.
Steigende Preise infolge des Ukraine-Kriegs haben in Spanien am Sonntag etwa 150'000 Menschen auf die Strasse getrieben. Die Demonstration in Madrid, zu der die rechtsextreme Vox-Partei aufgerufen hatte, richtete sich gegen steigende Rohstoff- und Energiepreise.
Zahlreiche Bauern beteiligten sich an dem Protestmarsch durch das Zentrum der Hauptstadt, einige kamen mit ihren Traktoren. Die Demonstranten schwenkten spanische Flaggen und machten mit Trillerpfeifen Krach.
Slogans wie «Wir sind Bauern am Rande der Ausrottung» standen auf den Transparenten zu lesen. Die Demonstranten warfen der spanischen Mitte-links-Regierung vor, nicht genügend zu unternehmen.
«Diese Regierung ist der Ruin, Treibstoff wird immer teurer.» Das sagte etwa Nora Guzmán, die mit einem grünen Traktor aus dem Vorort Pozuelo de Alarcón nach Madrid gekommen war.
In der Landwirtschaft schrumpfen Gewinne
«Genug ist genug, lasst den Regierungschef aufhören zu reisen und anfangen zu handeln.» Das sagte der Chef des landwirtschaftlichen Arbeitgeberverbands Asaja, Pedro Barato, über Ministerpräsident Pedro Sánchez. In der Landwirtschaft schrumpfen die Gewinne angesichts niedriger Erzeugerpreise und steigender Kosten für Dünger und Treibstoff.
Bereits im vergangenen Jahr waren die Energiepreise in Spanien um 72 Prozent gestiegen. Das war einer der höchsten Anstiege in der Europäischen Union. Der Ukraine-Krieg und die deshalb verhängten Sanktionen treiben die Preise für Gas, Öl und Treibstoff weiter in die Höhe.
Im vergangenen Monat hatten spanische Lastwagenfahrer einen unbefristeten Streik begonnen. Ihre Proteste und Strassenblockade sorgen bereits für Lieferketten-Probleme.
