Die russischen Gefechte in der Ukraine hatten einen rapiden Anstieg der Energiekosten zur Folge. Mehrere EU-Länder fordern nun einen Preisdeckel für Gasimporte.
Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und zur Beruhigung des Ölmarktes hat die Bundesregierung einen Teil der nationalen Ölreserve freigegeben. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und zur Beruhigung des Ölmarktes hat die Bundesregierung einen Teil der nationalen Ölreserve freigegeben. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Folge des Ukraine-Kriegs stiegen die Energiekosten rasant.
  • Die russische Invasion führte auf dem Gasmarkt zu starken Volatilitäten.
  • Infolgedessen fordern EU-Länder einen Preisdeckel für Gasimporte.
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Im Kampf gegen die rapide gestiegenen Energiekosten werden in Europa Forderungen nach einem EU-weiten Preisdeckel beim Import von Gas laut. Einen solchen maximalen Einkaufspreis habe er seinen EU-Amtskollegen vorgeschlagen, sagte Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Freitag in Paris.

Russland, Norwegen und Algerien sind die wichtigsten Exporteure Europas

Damit könne man in Verhandlungen mit den drei für die EU wichtigsten gasliefernden Ländern treten: Russland, Norwegen und Algerien. Noch gebe es aber Widerstand aus manchen EU-Staaten gegen die Idee, sagte Le Maire. «Das wäre ein Eingriff in den Markt, der gewissen europäischen Partnern aufstösst.»

Auch Spanien, Italien, Portugal und Griechenland diskutierten im Vorfeld des Europäischen Rates über die Idee. «Wir haben über die Wichtigkeit einer Abkoppelung des Strom-Marktes vom Gasmarkt geredet. Auch haben wir über die Möglichkeit eines Höchstpreises auf dem Gasmarkt gesprochen».

Dies sagte Italiens Ministerpräsident Mario Draghi am Freitag in Rom nach dem Treffen mit den Regierungschefs der drei anderen Länder. Italienischen Medienberichten zufolge liegt die Idee eines Höchstpreises von 100 Euro je Megawattstunde importierten Gases auf dem Verhandlungstisch.

Ukraine-Krieg verursachte starke Volatilitäten

«Die Invasion Russlands in die Ukraine hat auf den Rohstoffmärkten und auf dem Gasmarkt starke Volatilitäten ausgelöst. Auch der Ölmarkt leidet darunter», erklärte Draghi weiter. «Wir müssen sofort handeln.» Einkommensschwache Familien und Unternehmen müssten unterstützt werden.

Den Vorschlag für den Mini-Gipfel der vier Länder habe Sánchez gemacht. «Wir müssen konkrete Massnahmen zum Schutz aller Mitgliedstaaten auf dem Tisch haben», sagte Draghi. Die vier Länder hätten ähnliche Ideen, aber man müsse auch die anderen Mitgliedstaaten davon überzeugen. Das forderte der frühere Chef der Europäischen Zentralbank.

Die EU-Kommission wird bis Ende März Massnahmen vorlegen, um «Ansteckungseffekte» zwischen den Gas- und Strompreisen zu begrenzen.

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