«Star Wars 9»: Eine Ära geht zu Ende
Das Wichtigste in Kürze
- Aus dem «Star Wars»-Universum ist Prinzessin Leia nicht wegzudenken.
Diese furchtlose Kämpferin, die die Rebellion im Kampf gegen das Böse seit dem ersten Kinofilm 1977 von George Lucas anführte. Doch dann starb Leia-Darstellerin Carrie Fisher vor drei Jahren und viele Fans fragten sich, wie die erfolgreiche Weltraumsaga ohne sie weitergehen sollte.
Die Spannung vor dem nächsten Film war daher gross, immerhin gab es einige solcher offenen Fragen - auch, was mit Luke Skywalker passiert ist, der zuletzt im Kampf niedergestreckt wurde. Nun aber hat das Warten ein Ende: «Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers» ist da, und es ist nicht nur die neunte Episode und der Abschluss der dritten «Star Wars»-Trilogie. Mit diesem Werk geht eine Ära zu Ende.
Die schlechte Nachricht zuerst: Der Imperator Palpatine ist zurück. In Episode 6 war er von Darth Vader in einen Schacht geworfen worden. Doch er hat überlebt und seit Jahren im Geheimen an einer neuen, riesigen Armee gebaut. Nun bietet er Kylo Ren einen sinistren Deal an. Kylo Ren soll die Kämpferin Rey töten und die Zeit der Jedi beenden. «Dann wirst du die gesamte Galaxie beherrschen», verspricht ihm der Imperator.
Damit gibt Regisseur J.J. Abrams gleich von den ersten Szenen an die düstere Stimmung dieses Films vor. Schliesslich scheint es ein ungleicher Kampf zu werden - mit der durch viele Kriege stark dezimierten Rebellion auf der einen und der imposanten Kriegsflotte des Imperators auf der anderen Seite. Passend dazu versinkt die Leinwand immer wieder in eine dunkle Szenerie; es raunt und dröhnt bedrohlich.
Überhaupt findet Regisseur J.J. Abrams spektakuläre Kulissen für diesen ewigen Kampf von Gut gegen Böse: Eine einsame Eisinsel etwa und ein massives Wrack, das von hochhaushohen Wellen umtost mitten im Meer liegt. Trotz modernster Technik knüpft der Film dabei optisch erneut an den Retro-Stil der ersten «Star Wars»-Werke an.
Es sind dann aber vor allem die stillen Szenen, die einen rühren - wie die mit Carrie Fisher. Dafür wurden bisher nicht verwendete Aufnahmen mit der gestorbenen Schauspielerin geschickt eingebaut. Auch Kylo Ren gehört so ein bewegender Moment: Adam Driver versieht diesen innerlich zerrissenen Bösewicht wieder einmal mit einer ungewöhnlichen Tiefe. Mit Daisy Ridley als seine Gegenspielerin Rey bildet er so das spannungsreiche Zentrum des Films. Denn auch die Jedi-Kämpferin Rey muss sich hier ihrer Vergangenheit stellen. «Hab keine Angst davor, wer du wirklich bist», gibt ihr die weise Prinzessin Leia mit auf den Weg.
Regisseur Abrams, der wie schon beim ersten Teil dieser Trilogie («Das Erwachen der Macht» von 2015) nun auch wieder am Drehbuch mitschrieb, lässt sich dabei kaum Zeit zum Innehalten. Seine Helden rasen durch die Galaxie, von einem Planeten zum nächsten, immer in der Hoffnung, die Macht des Bösen schon bald beenden zu können. «Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers» wirkt daher stellenweise zwar etwas zu atemlos, als wolle er möglichst viel in den 142 Minuten unterbringen. Dennoch bleibt es unterhaltsam und bietet durch die wechselnden Kulissen und die vielen schrägen, putzigen und fantasievollen Nebenfiguren auch jede Menge Schauwerte.
Spannend ist ausserdem der politische Unterton, den man durchaus in diese Geschichte hineininterpretieren kann. Immerhin ist der Imperator Palpatine auf beeindruckend furchterregende Weise der Inbegriff des Bösen. Es liegt an der jungen Generation, mit der zähen und furchtlosen Rey an ihrer Spitze, etwas gegen den teigigen alten Imperator zu tun und für ihre Zukunft zu kämpfen - und gleichzeitig den eigenen Weg zu finden.
«Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers» bietet seinen Fans nicht nur viele Gänsehautmomente und belohnt sie mit Auftritten der Sternenkrieger-Helden der ersten Stunde, darunter Mark Hamill als Luke Skywalker, Billy Dee Williams als Lando Calrissian und anderen, die nicht verraten werden sollen. Diese neunte Episode fordert den Fans auch einiges ab: Sie müssen Abschied nehmen, sogar gleich von mehreren Figuren. Das ist traurig, bedeutet aber nicht das Ende, sondern vielmehr den Beginn einer neuen Ära - passend, dass bereits an der nächsten Trilogie über diese weit, weit entfernte Galaxie gearbeitet wird.