Steinmeier fordert Kampf gegen neuen aggressivem Nationalismus

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Deutschland,

Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht bei der Gedenkstunde zur Reichspogromnacht über den zunehmenden aggressivem Nationalismus.

Der deutsche Bundespräsident Steinmeier bei seiner Rede im Bundestag.
Frank-Walter Steinmeier ruft zum Kampf gegen Nationalismus auf: Der deutsche Bundespräsident bei seiner Rede im Bundestag. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundespräsident Steinmeier fordert ein stärkeres Eintreten für die Demokratie.
  • Er ruft beim Jahrestag des Reichspogroms dazu auf, den neuen Nationalismus zu bekämpfen.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in der Gedenkstunde zur Reichspogromnacht 1938 ein entschiedenes Eintreten gegen einen «neuen, aggressiven Nationalismus» gefordert. Er kritisierte auch die um sich greifende «Sprache des Hasses».

«Der Nationalismus vergoldet die eigene Vergangenheit, er suhlt sich im Triumph über andere», sagte Steinmeier heute Freitag im Bundestag in der Gedenkstunde zur Pogromnacht am 9. November 1938. Der Bundespräsident mahnte auch ein starkes Eintreten für die Demokratie und einen «aufgeklärten, demokratischen Patriotismus» an.

«Wir dürfen nicht zulassen, dass einige wieder von sich behaupten, allein für das 'wahre Volk' zu sprechen und andere ausgrenzen.» Eine besondere Partei nannte er nicht.

«Berlin ist nicht Weimar und wird es nicht werden»

Deutsche Politiker und Vertreter von Judenverbänden vor der Zentralen Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Reichsprgromnacht.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Joffe (v.l.n.r.), das Ehepaar Steinmeier, der Präsident des Zentralrats der Juden, Bundeskanzlerin Merkel, Daniel Günther (CDU) und Wolfgang Schäuble. - dpa

Der Präsident rief zudem dazu auf, Nationalisten nicht die Farben der deutschen Flagge zu überlassen. Danach gab es langanhaltenden Beifall im Bundestag. Hintergrund ist die starke Präsenz von Deutschland-Flaggen zum Beispiel auf Pegida-Demonstrationen.

Steinmeier bemängelte, dass in den politischen Debatten immer wieder vor «Weimarer Verhältnissen» gewarnt werde. «Berlin ist nicht Weimar und wird es nicht werden», sagte er und forderte mehr «republikanische Leidenschaft». Das Gelingen der Demokratie müsse immer wieder neu erkämpft werden.

Der Bundespräsident erinnerte daran, dass der 9. November nicht nur Jahrestag der deutschen Revolution 1918 mit dem Übergang vom Kaiserreich zur Republik ist, sondern auch der Pogromnacht 1938.

«Wir wissen um unsere Verantwortung, die keinen Schlussstrich kennt», sagte er zur Shoah, der Ermordung der Juden. Man dürfe nicht Nachlassen im Kampf gegen Antisemitismus.

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