Stierkampf-Zoff in Spanien rund um «Feminist» und «Nigerianer»

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Spanien,

Nach Kontroversen bei der Namensgebung der Stiere verbietet die Bürgermeisterin von Gijón den Stierkampf. Die Opposition will dagegen vorgehen.

Die Rückkehr des Stierkampfes auf die Insel war vom Verfassungsgericht ermöglicht worden. Foto: Guillermo Valdes/dpa
Die Rückkehr des Stierkampfes auf die Insel war vom Verfassungsgericht ermöglicht worden. Foto: Guillermo Valdes/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bürgermeisterin von Gijón verbietet in Zukunft Stierkämpfe.
  • Bei der jüngsten Veranstaltung gab es Kontroverse wegen der Namen der Stiere.
  • Getötet wurden der «Nigerianer» und der «Feminist».

Die Bürgermeisterin von Gijón, Ana González Rodríguez, hat das Ende der Stierkämpfe in der nordspanischen Stadt bekanntgegeben. Die Argumente sorgen für Aufsehen und Kritik.

Sie hatte am Mittwochabend mitgeteilt, überhaupt keine Lizenzen mehr für die traditionsreichen «Corridas» zu vergeben. Nachdem bei der jüngsten Veranstaltung sind zwei Stiere mit den Namen «Feminist» und «Nigerianer» getötet worden.

Damit sei Frauen- und Fremdenfeindlichkeit geäussert worden. «Eine Stadt, die an Integration und an die Gleichheit glaubt, kann so etwas nicht zulassen», betonte die Sozialistin González Rodríguez. Zumal es in Spanien ohnehin immer mehr Stimmen gegen den Stierkampf gebe.

Oppositionsfraktion kündigt rechtliche Schritte an

Die Kritik liess nicht lange auf sich warten. Die grösste Oppositionsfraktion im spanischen Nationalparlament in Madrid, die konservative Volkspartei PP, kündigte gerichtliche Schritte an. Das Verbot stelle eine «ideologische Bevormundung» und «eine Einschränkung der Freiheit der Bürger von Gijón» dar, hiess es.

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In Palma protestieren Demonstranten gegen die Wiederaufnahme von Stierkämpfen auf Mallorca. Foto: Guillermo Valdes/Europapress - dpa-infocom GmbH

Auch die Zeitung «El Mundo» ging hart mit González Rodríguez ins Gericht: Ihr «inakzeptabler Übergriff» werde Gijón grossen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Schaden zufügen, hiess es in einem Leitartikel. Der berühmte Stierkämpfer «El Juli» kritisierte die Massnahme am Donnerstag als «absurd» und «eine Schande».

Seit 2013 nationales Kulturgut

«Lasst den Stierkampf in Ruhe! Verwickelt ihn nicht in politische und ideologische Angelegenheiten», forderte der 38-Jährige. Politiker des linken Spektrums und Persönlichkeiten anderer Bereiche lobten dagegen den Vorstoss der 58-Jährigen.

Inwieweit man Stierkämpfe in Spanien untersagen kann, ist umstritten - auch wenn die «Corridas» immer mehr an Attraktivität verlieren. Nachdem Gemeinden im ganzen Land Verbote verabschiedet hatten, urteilte das Verfassungsgericht, dass nur der Staat über eine Abschaffung entscheiden könne. Das kommt daher, weil der Stierkampf 2013 zum nationalen Kulturgut erklärt worden sei.

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